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Ε-Ζ
(0:1) - (1:1) - (0:0)
17.09.2021, 19:30 Uhr

Füchse treffen nur einmal

Weißwasser verliert Finale Nummer 1

Þ18 September 2021, 00:49
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Lausitzer Füchse

Das erste Finalspiel um den Nord-Ost-Pokal gewannen die Titelverteidiger vom ETC Crimmitschau auswärts in unserer weeEisArena mit 2:1 und haben den Cup sozusagen schon in einer Hand. Den Stellenwert der „ostdeutschen Meisterschaft“ dokumentierte ein feines Plakat, das die Gästefans aufgespannt hatten: Dem Stanley-Cup ein Ende. Nur beim Nord-Ost-Pokal wird man zur Legende – ETC! Und unsere Gäste begannen wie entfesselt.

Noch keine Minute war gespielt, da kam Scott Feser viel zu frei aus fünf Metern zum Abschluss. Doch Leon Hungerecker war sofort auf Betriebstemperatur. Und es ging weiter mit Einbahnstraßen-Eishockey, wobei die Westsachsen schnell und aggressiv in jeden Zweikampf gingen, zudem die bessere Spielanlage hatten. Aber unser Goalie stand einem frühen Torerfolg der Pleißestädter im Wege, zum Beispiel als Thore Weyrauch im Slot gefährlich abfälschte, die breite Keeper-Brust den Puck dennoch stoppen konnte (4.). Die erste richtig gute Möglichkeit unserer Jungs hatte Arttu Rämö, der mit Schrägschuss nur das rechte Lattenkreuz traf (8.). Etwas später war es so weit. Mathieu Lemay kam in zentraler Position ungedeckt zum Direktschuss, zog kompromisslos ab und semmelte das Hartgummiteil unter Mithilfe des Innenpfostens in die Maschen. Keine Frage: Die Führung war verdient. Und nach dem ersten Drittel war der knappe Rückstand noch das Beste aus Sicht der Heimischen, an denen der Kelch vorbeiging, weil Hungerecker dem frei vor ihm auftauchenden Feser den Schneid abkaufte (12.), auch gegen Lemay, der scheinbar ständig auf der „Platte“ stand, bravourös klärte (16.), und mit Dusel im Bunde war, als Patrick Pohl nur das Außengestänge traf (19.). Wenige Augenblicke zuvor vergab Hunter Garlent (wohl mit Fußkick) nach Quenneville-Hereingabe das 1:1.

In den Mittelabschnitt starteten die Straube-Cracks deutlich flinker. Aber unser finnisches Duo spielte einen Doppelpass zu viel, sodass Eispiraten-Hüter Luka Gracnar doch noch eingreifen konnte (22.). Danach ging die Spielhoheit wieder an die Angereisten. Als Mathieu Lemay erst Paul Reiner und dann auch noch unseren Schlussmann düpierte, der schon auf dem Weg ins andere Eck war, aber im kurzen erwischt wurde, stand es schnell 0:2. Bis zur Spielmitte hieß es dann Hungerecker gegen Crimmitschau. Weil unser Torwart immer wieder seine Klasse unter Beweis stellen konnte, blieben Lemay nach schöner Sololeistung (26.), Felix Thomas ganz allein am langen Pfosten (27.), Verteidiger Dominic Walsh schräg frei (30.) und Marius Demmler, der einen Pohl-Schlenzer abfälschte (31.), ohne Zählbares. Erst in Minute 35 gab es das erste Powerplay, übrigens für unsere Mannschaft. Es dauerte nur sieben Sekunden, dann ging es mit vier gegen vier weiter. Den sich dadurch bietenden Platz nutzten die Heimischen besser. Hunter Garlent staubte nach einem Quenneville-Fernschuss entschlossen ab und verkürzte. Das pushte die Emotionen. Clarke Breitkreuz und Luca Gläser tauschten ein paar „Argumente“ aus – und flogen beide auf die Strafbank. Als Patrick Pohl ihnen folgte, hatte Scott Timmins zunächst eine dicke Unterzahlgelegenheit, ehe im Gegenzug Peter Quenneville die Latte traf und Garlent beim Nachschuss knapp vorbeizielte (38.). Bei wieder vollen Kapellen versuchte es Demmler nochmals aus spitzem Winkel. Aber Leon Hungerecker war erneut gut zur Stelle (40.).

Zwei schnelle Abschlüsse von Arttu Rämö und Jens Baxmann zu Beginn der Schlussperiode verhießen aus EHC-Sicht Besserung. Jetzt endlich bekamen die Gastgeber das Zepter in die Hand. Nachdem ein Walsh-Distanzversuch das Ziel verfehlte (45.), startete Garlent zum Unterzahl-Solo, wurde beim Abschluss aber erfolgreich attackiert (46.). Die letzte Schrecksekunde vor unserem Heiligtum gab es in Minute 50, als Leon Hungerecker eine Scheibe nicht festmachen konnte, diese aber von der Lausitzer Defensive noch von der Torlinie gekratzt wurde. Danach ging es nur noch Richtung Gracnar, der Korbinian Geibel stoppte (51.), eine Rämö-Direktabnahme um Zentimeter am linken Pfosten vorbeizischen sah (52.), bei Lars Reuß‘ Versuch, der über das Tor ging, nicht eingreifen musste (53.), Garlents Versuch aus der Luft entschärfte (54.) und auch bei Steve Hanuschs Bauerntrick rechtzeitig im bedrohten Eck war (57.). Es folgten eine Füchse-Auszeit, eine Strafe für Lemay wegen Spielverzögerung und ein sechs gegen vier. Da aber Peter Quennevilles Schlagschuss die Schulter des Eispiraten- Goalies im Wege stand (59.) und Roope Mäkitalo erst am Torhüter und dann am Pfosten scheiterte (jeweils 60.), blieb es beim knappen Vorsprung der Schützlinge von Trainer Marian Bazany.

Nimmt man die kompletten 60 Minuten, dann geht das Endresultat so in Ordnung. Denn unsere Weißwasseraner brauchten zu lange, um im ersten Duell mit einem Ligakontrahenten wirklich ins Match zu finden. Ungeachtet dessen bekamen die 753 Zuschauer ein interessantes Spiel geboten, bei dem Mathieu Lemay an seine Vorjahresleistungen sofort anknüpfen konnte und – zumindest heuer – der „Unterschiedsspieler“ war.

Füchse-Trainer Chris Straube fasste die Partie so zusammen: „Es war eine schöne Herausforderung für uns, erstmals gegen ein DEL2-Team zu spielen. Aber wir haben zu langsam begonnen. Zwar konnten wir uns dann steigern. Nur irgendwie wollte der Puck heute nicht ins gegnerische Tor. Nur zwei Gegentreffer zu bekommen, ist zwar in Ordnung. Aber beide Tore waren vermeidbar. Um in engen Spielen zu gewinnen, müssen wir hinten perfekt stehen. Damit ist klar, woran wir arbeiten müssen.“

Die Fans hatten derweil ihren neuen Liebling gefunden und feierten nach der Schlusssirene Leon Hungerecker.

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