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Füchse siegen nach wilder Verfolgungsjagd

Þ15 September 2018, 21:58
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weisswasser
Lausitzer Füchse

Nein, ein Auftakt nach Maß war das am ersten Spieltag der neuen Saison in der DEL2 für unsere Lausitzer Füchse definitiv nicht. Vor allem begann für unsere Jungs das Match gegen die Freiburger Wölfe scheinbar erst ein Drittel zu spät. Am Ende aber stehen zwei Zähler auf der Habenseite. Und – Hand auf das schon zum Saisonstart arg strapazierte Herz: Der Unterhaltungswert des ersten Spiels unter unserem neuen Trainerduo Corey Neilson / Chris Straube war hoch. Sehr hoch sogar! Alles fing damit an, dass Steve Saviano beim Einspielen fehlte. „Er war lizenziert, konnte aber nicht für den Spielberichtsbogen ausgewählt werden, da er im Spielersystem fehlte. So haben wir uns an den Ligenleiter wenden müssen, der ihn nachgetragen hat. Und dann war er auch einsetzbar“, erklärte Stadionsprecher Branko Frischke in der Pressekonferenz. Das Auftaktdrittel zeigte schnell den Unterschied zwischen dem jüngsten Team der Liga und einem „mittelalterlichen“. Die einen stürmten wild und ungestüm nach vorn, boten dabei auch sehenswerte Passstafetten, schossen aus diversen Rohren. Die anderen hielten hinten dicht, so gut es eben ging, sorgten dafür, dass das Gros der Pucks auf ihren Keeper aus schräger Position zuflog, und lauerten auf Fehler und Räume. Als die sich dann tatsächlich boten, erwiesen sich die Schwarzwälder auch noch als sehr effektiv. Per Doppelschlag binnen 30 Sekunden zogen die Mannen von Trainer Leos Sulak auf 2:0 davon. Weißwasser antwortete mit temporärer Dauerbelagerung des Angriffsdrittels – und hatte Glück, dass Stephan Seeger die Riesenchance zum 3:0 (13.) ausließ. Als dann aber Marvin Neher, noch bestens bekannt aus den Abstiegsspielen gegen Bayreuth, mit trockenem Schuss ins kurze Eck doch den dritten Treffer der Gäste setzte, war die Auftakteuphorie zunächst verflogen. Tino Kessler, an diesem Abend etwas glücklos, machte Platz für Olafr Schmidt. Zu erwähnen ist noch, dass die Breisgauer, so clever sie auch agierten, in den ersten 20 Minuten keine drei Tore besser waren.

Was Coach Neilson den Unsrigen in der ersten Pause erzählte, ist nicht überliefert. Es muss aber definitiv den Nerv der Spieler getroffen haben. Zudem brachte eine Umstellung in den hinteren Blöcken – u.a. rutschte Feodor Boiarchinov an die Seite von Jeff Hayes und Jordan George – noch mehr Energie ins Füchse-Spiel. Nachdem Hayes nach 21 Minuten noch an die Maske vom starken Gäste-Schlussmann Matthias Nemec „geklopft“ hatte, war es fünf Minuten später endlich so weit: Herrlich herauskombiniert vollstreckte Charlie Jahnke eiskalt. Nur wenige Augenblicke danach wurde Vincent Hessler beim Sololauf von den Beinen geholt. Folgerichtig kreuzte der Unparteiische die Hände über dem Kopf: Penalty! Wie aus seriöser Quelle ermittelt, schnappte sich, in Unkenntnis der neuen Regel, wonach der gefoulte Akteur nicht mehr selbst schießen muss, unsere Nummer 16 die Scheibe und versenkte im Stile eines abgezockten Routiniers. Wie entfesselt drückten unsere Blau-Gelben nun auf den Ausgleich, der drei Minuten vor der zweiten Sirene auch fiel. Dem Tor ging die Totalausspielung der Schwarzwälder voraus, so dass David Kuchejda am langen Pfosten mühelos einschieben konnte. Selbst ein viertes und fünftes Füchse-Tor wäre jetzt möglich gewesen. Die Wahrheit gebietet es aber auch, einen Freiburger Unterkante-Lattentreffer (Fronk, 31.) und einen von unserem Schlussmann gestoppten Sololauf (Wittfoth, 40.) zu erwähnen.

Als Sergei Stas nach 55 Minuten das zweite Mal das EHC-Torgestänge anvisierte, stand es schon 3:4. Wittfoth hatte Goalie Schmidt im kurzen Eck erwischt, nachdem das Tor zuvor verschoben war. Nach Sichtung der Videobilder blieb es bei der Entscheidung der Gestreiften, den Treffer zu geben. Was dem zweiten Lattenschuss folgte, war alleine das Eintrittsgeld wert. Denn nach einer doppelten Strafe gegen Alex Miner-Barron wirbelten unsere Füchse in den ersten zwei Powerplayminuten, als gebe es kein Morgen. Die Scheibe kreiste, es wurde kombiniert und geschossen. Das Ausgleichstor aber wollte noch nicht fallen. Als noch 100 Sekunden zu spielen waren, kam für Keeper Schmidt der sechste Feldspieler. Exakt 35 Sekunden später hämmerte Maxi Adam den Puck ins rechte Kreuzeck. Remis – und das allemal verdient.

Derweil die notwendig gewordene Zusatzschicht knapp zwei Minuten alt war, wusste sich Mason Baptista nur per Foulspiel zu wehren. Mit Ausspruch der Strafe nahm Trainer Neilson seine Auszeit. Mit Geduld und strategischem Weitblick zogen Jordan George und Anders Eriksson die Gäste-Defensive so auseinander, dass Maximilian Adam am linken Pfosten frei zum Schuss kam – und hoch einklinkte. Der Rest war Jubel pur. Und unsere neue Mannschaft durfte auf ihre erste Ehrenrunde gehen.

Für unseren Kapitän Anders Eriksson stand fest: „Es war heute ein Auf und Ab. Aber wir haben viele Dinge schon richtig gut gemacht. Wenn unsere jungen Spieler schnell lernen und wir die Fehler minimieren, dann werden wir eine richtig gute Saison spielen können.“

Am Sonntag gastieren die Weißwasseraner dann beim ETC Crimmitschau, der heute mit 2:3 in Heilbronn unterlag. Nur am Rande: Der zweite sächsische Kontrahent spielte in Ravensburg 1:8.

Trainerstimmen

Corey Neilson

„Wir sind mit toller Moral immer wieder zurückgekommen, hatten dann auch etwas Glück, dass wir in der Overtime das Powerplay bekamen“

Leos Sulak

„Wenn du 3:0 führst, musst du schlau spielen. Wir aber haben den Füchsen dann viele Breakchancen gegeben, die sie nutzten, um in die Partie zurückzufinden.“

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