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18.01.2022, 19:30 Uhr

Füchse beißen sich die Zähne aus

1:3 Niederlage gegen Crimmitschau

Þ19 Januar 2022, 17:35
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Lausitzer Füchse

Keine Serie! Nach zwei Erfolgen am Stück mussten sich unsere Lausitzer Füchse auf eigenem Eis den Eispiraten Crimmitschau mit 1:3 geschlagen geben. Vor nur 672 Zuschauern entwickelte sich ein Match, das immer wieder die Tabellenkonstellation und die aktuelle Situation der Derby-Kontrahenten wiedergab: Da war der Fünfte mit breiter Brust und der Leichtigkeit des Seins. Gegenüber kämpfte der Elfte um jeden Zentimeter Eis, um jede Torchance und die Reputation für das 2:5 vor Wochenfrist. Schlechte Starts in die Drittel und erneut zu wenig Gefahr aus den hinteren Reihen, dazu auch nicht das nötige Puckglück standen dem ersten Sieg gegen die Westsachsen in dieser Saison im Wege. Wie angekündigt fehlte beim EHC neben Tim Detig und Jens Baxmann auch Daniel Visner. Der ETC trat ohne Mathieu Lemay, sonst aber in aktueller Bestbesetzung an.

Das Spiel begann denkbar ungünstig für die Heimischen. Bereits der zweite Torschuss der Rot-Weißen saß. Nach 103 Sekunden hatte Luca Gläser halbschräg aus sechs Metern genügend Platz und Zeit, das rechte kurze Eck anzuvisieren und einzuschießen. Unsere Blau-Gelben zeigten sich unbeeindruckt. Hunter Garlent tankte sich durch bis vor den Westsachsen-Kasten, konnte aber Luka Gracnar nicht überwinden (3.). Insgesamt aber wirkte Crimmitschau zunächst zielstrebiger. Ergab sich die Gelegenheit zum Abschluss, wurde auch geschossen. Und stets fuhr auch ein Pleißestädter direkt vor unseren Torwart. Der zeichnete sich mit der rechten Matte gegen einen Schrägschuss von André Schietzold aus (7.), ehe gegenüber Kapitän Clark Breitkreuz unmittelbar vor dem Abschluss noch mittels Schläger „behindert“ wurde. Der Puck senkte sich als gefährliche Bogenlampe knapp hinter der Torlatte (8.). Als Bennet Roßmy in einem Angriff zweimal behindert wurde, gab es nur einmal zwei Strafminuten – für Schietzold. Die ersten Sequenzen Powerplay mit drei gefährlichen Schüssen, dem treffernähesten von Peter Quenneville, sahen sich gut an (11.). Dann ebbte die Gefahr ab. Und hinter unserem Tor behinderten sich Hungerecker und Brett Carson. Anders als gegen Bayreuth konnte das fehlerfreie Team diesmal – bei Spielernachteil – keinen Nutzen daraus ziehen (noch 11.). Die Begegnung wogte hin und her. Felix Thomas krachte das Teil von der Blauen Linie an den linken Pfosten, derweil Garlent beim Tip-in nach Quenneville- Hereingabe an Gracnar hängenblieb (beides 12.). Unser Schlussmann parierte einen Abfälscher von Scott Timmins aus nächster Nähe nach Fernschuss von Dominik Walsh (13.) großartig. Im ersten ETC-Powerplay knallte Filip Reisnecker schräg an den linken und damit kurzen Außenpfosten (19.), ehe Mario Scalzo den nächsten Abfälscher im Slot vor unserer Kiste produzierte, aber die Übermacht von Leon Hungerecker anerkennen musste. Das 1:0 der Gäste, die irgendwie „griffiger“ wirkten, ging nach 20 Minuten durchaus in Ordnung.

Zu Beginn der zweiten Periode dauerte es nur 93 Sekunden, da lag das Spielgerät schon wieder in unserem Tor. Diesmal war es André Schietzold, der recht ungedeckt zum Schrägschuss kam. Leon Hungerecker brachte noch die Fanghand an den Puck. Von dort aber trudelte er ins Netz. Dusel hier – Pech da! Sogleich flog noch Richie Mueller auf die Strafbank. Da zeigte Filip Reisnecker seine Schussqualitäten, blieb aber zweimal gegen Hungerecker nur zweiter Sieger. Und plötzlich bekam Eric Valentin die Breakchance, wurde im Abschluss jedoch gerade noch etwas behindert(alles 24.). Wieder komplett stiefelte Stéphane Döring, heute im zweiten Sturm aufgeboten, über links und zog stramm ab. Roope Mäkitalo verpasste den Rebound (26.). Zwischen der 28. und 30. Spielminute provozierten die Westsachsen ein Schwimmfest in unserer Defensivzone. Die Top-Gelegenheit hatte Vincent Schlenker, der aus Nahdistanz nicht an Hungerecker vorbeikam (29.). Dann neutralisierten sie die Kontrahenten etwas. Erst als Niklas Heyer zwei Strafminuten aufgebrummt bekam, wirbelten die Unsrigen wieder – aber zu kompliziert… Quenneville und Garlent spielten das komplette Powerplay durch, ohne mehr als einen gefährlichen Schuss unseres Top-Scorers zu produzieren (36.). Richtig knapp wurde es in Minute 39. Da nahm sich Garlent bei einem zwei gegen eins den Abschluss, traf aber nur den Pfosten. Und als Döring einen Carson-Blueliner abfälschte, war Gracnar auf der Höhe (beides 39.). Noch einmal konterten die Angereisten mit drei gegen eins. Drei Sekunden vor der zweiten Sirene war Scott Timmins nur zweiter Sieger gegen Leon Hungerecker (40.).

Nichts gelernt? Weißwasser verdaddelte auch den Auftakt in die letzte Periode. Hungerecker verhinderte großartig gegen Timmins das 3:0 und damit die frühe Entscheidung (43.). Dann musste Ty Wishart büßen. Unser Käpt’n wurde gut freigespielt. Aber Gracnar war zur Stelle (44.). Nochmal gegen Breitkreuz und zudem gegen Döring war der ETC-Keeper hellwach (48.). Der krallte sich auch zwei Blueliner von Philip Kuschel und Brett Carson (53.). Derweil Eric Valentin für Blau-Gelb zwei Minuten absaß, verschenkte Scott Feser die Scheibe an Clarke Breitkreuz, der den 2:2-Ausgleich nach Gestängetreffern herstellte (57.). 107 Sekunden vor Ultimo nahm unser Coach Petteri Väkiparta die Auszeit und den Torwart für den sechsten Feldspieler vom Eis. Mit viel Energie und jeder Menge Wut arbeitete Roope Mäkitalo den Puck zum 1:2 in die Maschen. Da waren noch 88 Sekunden zu gehen. Erneut machte der Hüter Platz für den Extra-Aggressor. Scott Timmins erwische die Scheibe am Ende der Crimmitschauer Bank und schickte sie über die weite Eisfläche zur Entscheidung in unser verwaistes Gehäuse. Der ETC erzwang so das Glück des Tüchtigen und die drei Punkte.

Natürlich schmerzt die Niederlage. Dabei waren die Heimischen über weite Strecken gleichwertig. Einmal mehr aber fehlte der nötige Punch aus den hinteren Reihen. Derweil der dritte Gäste-Sturm das 1:0 erzielte, blieb in unseren Blöcken das Schießpulver nass. Moral, Einsatz und Teamgeist bei den Unsrigen stimmten durchaus. Um aber Fortuna Richtung Blau-Gelb zu zwingen, bedarf es noch mehr Zielstrebigkeit und Galligkeit. Eine objektive Betrachtung des Matches muss zudem zu der Feststellung führen, dass der ETC defensiv wirklich sehr gut stand und gar nicht so viel zuließ.

Schlüsselszene

Als sich der EHC anschicken wollte, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, sorgte das frühe 2:0 der Eispiraten zu Beginn der zweiten 20 Minuten für einen mächtigen Stimmungsdämpfer und die Vorentscheidung.

Jubilar

Da sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Unser Kapitän Clarke Breitkreuz bestritt heute sein 400. Pflichtspiel in den Ligen eins und zwei. Vier Einsätze in der DEL und 396 in der DEL2 stehen zu Buche. Der Cruiser schaffte mit 141 Toren und 161 Assists insgesamt 302 Punkte. 130 Mal stand Breitkreuz für Weißwasser auf dem Eis. Das Übel: Jubiläumspunkte gab es weder für den Deutsch-Kanadier noch für unsere Füchse.

Materialermüdung

Nach neun Minuten traf André Schietzold mit einem Schlagschuss den Schläger von Käpt’n Clark, der zerbrach.

Behinderung

In nur einer Szene stoppte Referee Stephan Bauer erst Bennet Roßmy, als er ihm im Wege stand. Nur Augenblicke später blockte er die in die Rundung gespielte Scheibe. Vorteil Füchse dahin…

Lobenswert

Mag Crimmitschau jetzt nicht zu den Überzahl-Monstern der Liga zu gehören: Unser Team verteidigte die vier Unterzahlspiele wirklich sehr gut. Mit 82,5 % Quote sind die Füchse als DEL2-Sechster scheinbar auf dem Weg in die Penaltykilling-Playoffs.

Der Top-Spieler: Luka Gracnar

Beim 2:5 im Sahnpark noch zweimal eiskalt erwischt, zeigte der Slowene heuer seine ganze Klasse und stand einem durchaus möglichen Füchse-Torerfolg zu lange, nämlich trotz teils bester Möglichkeiten bis in die 59. Spielminute, im Wege.

Die Statistik

0:1 (2.) Luca Gläser ( Willy Rudert , Marius Demmler ), 0:2 (22.) André Schietzold ( Vincent Schlenker , Dominic Walsh ), 1:2 (59.) Roope Mäkitalo ( Peter Quenneville , Clarke Breitkreuz ) EA EQ, 1:3 (59.) Scott Timmins ( Luca Gläser ) EN EQ

Strafminuten

Weißwasser: 8 (2-2-4) Crimmitschau: 6 (2-2-2)

Schiedsrichter

Stephan Bauer - Thorsten Lajoie - Kenneth Englisch - Markus Paulick

Zuschauer: 672

weeEisArena Weißwasser / O.L.

 

DIE STIMMEN DER TRAINER
Marian Bazany: „Es war für uns ein schwieriges Auswärtsspiel. Wir wussten, dass es heute ein anderes Match werden würde, als vor einer Woche. Es war ein harter Kampf. Es ging rauf und runter. Mir hat sehr gut gefallen, wie wir heute defensiv gespielt haben. Auf allen Teilen der Eisfläche haben wir die Räume eng gemacht. Wir hatten auch offensiv Akzente gesetzt. Es war eine starke Teamleistung von allen Spielern bis hin zum Torhüter. Wir haben viel Selbstvertrauen in unser System. Alle Spieler sind an Bord. Gegen Weißwasser ist es immer schwer. Die haben brandgefährliche Stürmer. Es war spannend bis zum Ende. Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte.“

Petteri Väkiparta: „Ich gratuliere Marian und Crimmitschau. Es war ein gutes Eishockeyspiel. Leider war das Ergebnis nicht auf unserer Seite. Man muss eben viel investieren, um zu einem besseren Resultat zu kommen. Heute nicht so gut war, dass wir in jedem Drittel die ersten zwei/drei Minuten nicht auf der Höhe waren. Da stand es 0:2 und auch im dritten Drittel gab es eine Großchance. Aber es war ein guter Kampf. Wir haben im letzten Drittel viel Druck auf das Tor aufgebaut und waren sehr nahe dran beim 1:2. Dann ging halt ein 60-Meter-Schuss ins Netz, als der Torwart raus war. Damit war das Spiel vorbei. Morgen ist Regeneration. Da wir meistens pro Woche drei Spiele haben, können wir nur Donnerstag ein gutes Eistraining machen. Wir müssen als Mannschaft besser agieren. Jeder muss auf dem Eis seine Arbeit machen, damit auch die hinteren Reihen zu Toren kommen.“

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