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Festspiele im Tigerkäfig

Þ31 März 2016, 07:55
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3 146 Zuschauer Strafen: BT: 10 Min H: 26 Min Powerplays: BT: 4/6 H: 1/3

Bayreuth: Bädermann, Hartung – Pavlu, Peleikis, Stettmer, Sevo (2), Kasten, Potac – Marsall, Kolupaylo, Busch, Geigenmüller, Kolozvary, Thielsch, Kuhn, Reiter, Feuerpfeil (4), Felsoci (2)

Halle: S.Albrecht, Ritschel (ab 31) – Petermann, Wunderlich, Wartenberg (2), Schmitz, Federolf, Schon, Martell – Ehemann, Habermann (14), Langhammer (4), Gard (2), Thiede, Berezovskyy, Gunkel, Zille, Bigam, D.Albrecht, Abercrombie, Kubail

Tore: 1:0 (9) 5-4 Sevo (Thielsch, Marsall); 2:0 (10) Kolupaylo (Stettmer, Kolozvary); 2:1 (14) 5-4 Habermann (Wunderlich, Wartenberg); 3:1 (21) Kolupaylo (Geigenmüller, Kolozvary); 4:1 (25) Kasten (Kolozvary, Kolupaylo); 5:1 (28) Reiter (Feuerpfeil, Sevo); 6:1 (30) Busch (Thielsch, Marsall); 6:2 (30) Langhammer; 7:2 (36) 5-4 Marsall (Busch, Sevo); 8:2 (40) 5-3 Thielsch (Marsall, Sevo); 9:2 (48) Feuerpfeil (Sevo, Reiter); 10:2 (60) 4-3 Kolozvary (Kolupaylo, Geigenmüller)

Die Wagnerstadt huldigt nun nicht mehr nur ihren großen Komponisten, sondern auch die Kufencracks werden immer mehr gefeiert und reißen die Massen zu Beifallstürmen hin. Zum ersten Mal in EHC-Zeiten gab es so eine Zuschauerresonanz auch ohne direkten Derbycharakter und dann folgte auch noch so eine spielerische Demonstration im Play-off-Viertelfinale – bei Eishockey Bayreuth wächst wieder etwas heran!

Die Hausherren begannen dieses Entscheidungsspiel aggressiv, offensiv und drängten die Mitteldeutschen sofort nach hinten. Mit dem ersten Powerplay „lud Scharfschütze Sevo von der blauen Linie durch“ und sein gefürchteter Hammer schlug ein. Keine zwei Minuten später legten die Tigers auch gleich noch einmal nach. Stettmer schoss aus der Distanz, Bulls-Goalie Albrecht konnte den Puck nicht fest halten und Toptorjäger Kolupaylo staubte zum verdienten 2-0 ab. MEC-Trainer Kimstatsch nahm auch gleich seine Auszeit, doch konnte er den Elan der Gelb-schwarzen damit kaum bremsen, auch wenn kein weiterer Treffer fiel. Der Gegenschlag war dann ein Geschenk bei 5 gegen 4, wo die Tigersabwehr Habermann alleine im Zentrum völlig vergaß und der locker zum Anschluss verwandeln konnte. Riesenpech hatte der EHC dann noch in Minute 18 als die Scheibe sekundenlang die Linie entlang kullerte, ohne das ein Stürmer heran kam und eindrücken konnte. So ging es mit einem für den Aufwand des überlegenen EHC fast zu knappen 2-1 Vorsprung in die erste Pause.

Im Mittelabschnitt schraubten die Wagnerstädter das Tempo dann nochmals hoch und nach einem gehaltenen Break durch Geigenmüller erhöhte der nachsetzende Kolupaylo zum beruhigenden 3-1. Ab da war der Tigers-Express von den Gästen überhaupt nicht mehr zu halten. Läuferisch und spielerisch fast in einer anderen Liga, spielte man mit den Händelstädtern teilweise Katz und Maus und erhöhte das Resultat in lockeren Abständen durch Kasten, Reiter, Busch, Marsall und Thielsch mit konsequenten Nachschüssen und einigen herrlichen, schnellen Kombinationen auf ein fast unglaubliches 8-2 nach 40 Spielminuten hoch. Unterbrochen wurde dieses Feuerwerk nur ganz kurz vom 6-2 durch Langhammer, einem wirkungslosen Torwartwechsel bei Halle und einer Auszeit von Tigerscoach Waßmiller, der seinen Jungs noch einmal einschärfte, sich auf einzelnen Provokationen der Gäste nicht einzulassen. Standing Ovations auf offener Szene des zahlreichen Heimpublikums waren noch ein weiteres Indiz für diese perfekte Eishockeyshow der Oberfranken, dem die Rot-schwarzen kaum etwas entgegen zu setzen hatten. Das Wenige was vors Tor kam, war sichere Beute des trotz gesundheitlicher Probleme sich durchkämpfenden Bädermann im EHC-Gehäuse. 

In den letzten 20 Minuten plätscherte die Partie dann verständlicherweise etwas mehr vor sich hin: Der sehr agile „Youngstersturm“ legte durch Feuerpfeil aber dennoch nochmals nach und nach Kolozvarys Überzahltreffer kurz vor Schluss, gelang in dieser eindrucksvollen Partie tatsächlich noch der erste zweistellige Play-off-Sieg in der Vereinsgeschichte des EHC Bayreuth und gleichzeitig mit dem völlig verdienten Einzug ins Halbfinale ein weiterer echter Meilenstein.

Der Rest war Feierstimmung im Tigerkäfig für einen grandiosen Erfolg einer immer mehr gefestigten Mannschaft. Für das Team geht es nun aber schon wieder im 2-Tage–Rhythmus weiter gegen Regensburg, aber satt wirkt man bei den Tigers noch immer nicht.

 

eishockey.net / PM Bayreuth

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