Falken schlagen Spitzenreiter

Die Heilbronner Falken liefen am Freitagabend im Spitzenspiel gegen die Selber Wölfe lange einem 0:2-Rückstand hinterher. Doch die Unterländer bewiesen Moral, kamen durch einen Doppelschlag im letzten Drittel zurück und gewannen gegen den Tabellenführer nach Verlängerung noch mit 3:2. Calder Anderson war mit seinem Treffer nach 42 Sekunden in der Overtime der Matchwinner in einem packenden Duell vor 1.948 Zuschauern.

Das Spiel begann für die Unterländer sehr unglücklich. Auf der einen Seite hatte Drothen frei stehend vor dem gegnerischen Tor die Führung auf dem Schläger, im Gegenzug nutzte Selb einen Puckverlust der Falken im eigenen Drittel zum 0:1 (3.). Müller umkurvte Berger und traf zur Führung, die die Gäste zwei Minuten später ausbauten, als sich Rubin im Zweikampf durchsetzte und auch der zweite gefährliche Schuss der Oberfranken hinter Geburtstagskind Patrick Berger im Netz landete (5.). In der Folge hatten die Gastgeber einige Gelegenheiten zum Anschlusstreffer, doch es fehlten die Kaltschnäuzigkeit und das nötige Glück im Abschluss, als Jentsch und Just frei stehend vergaben. Auf der Gegenseite leistete man sich aber weiterhin zu viele individuelle Fehler im eigenen Drittel. So hätte Selb seine Führung auch ausbauen können, doch Lahtinen scheiterte am Pfosten (14.) und Nemec konnte die Scheibe bei einem Alleingang auch nicht im Tor unterbringen (18.). Im einzigen Überzahlspiel in der Schlussphase des ersten Durchgangs gelang den Falken nicht allzu viel.

18 Schüsse aufs Selber Tor wurden im ersten Drittel gezählt, und auch im Mitteldrittel stand Gästekeeper Michel Weidekamp immer wieder im Blickpunkt und brachte die Unterländer zur Verzweiflung. Diese drängten zwar immer wieder auf den Anschlusstreffer, taten sich aber auch schwer, wirklich klare Chancen herauszuspielen. Selb hatte die beste Möglichkeit durch Spitzner im Powerplay, während auf der Gegenseite die Falken in ihrem einzigen Powerplay des Drittels viel Druck machten, aber im Abschluss weiterhin erfolglos blieben. In der 39. Minute wurde Ritchie bei einem Alleingang regelwidrig am Abschluss gehindert, doch auch der Topscorer der Gastgeber brachte beim fälligen Penalty die Scheibe nicht an Weidekamp vorbei, der auch im zweiten Durchgang 18 Saves verbuchte.

Dafür brauchte es im Schlussabschnitt nur 19 Sekunden und einen einzigen Schuss, bis der Selber Goalie das erste Mal bezwungen war. Die Falken setzten sich über die rechte Seite durch, Anderson vollstreckte aus kurzer Distanz zum 1:2. Nur zwei Minuten später schoss Fern von der blauen Linie, Ludin hielt den Schläger rein und fälschte unhaltbar zum 2:2-Ausgleich ab. Nun stand die Partie auf des Messers Schneide, auch die Wölfe taten wieder mehr für die Offensive und hatten durch zweimal Spitzner und Nemec drei Riesenchancen zur erneuten Führung, doch Berger war zur Stelle, während auf der anderen Seite Anderson das 3:2 auf dem Schläger hatte. Nachdem auch in einer spannenden Schlussphase kein Treffer mehr fallen sollte, musste die Overtime entscheiden. Dort machten die Falken kurzen Prozess, schon im ersten Wechsel sorgte Calder Anderson für den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer.

Quelle:
Heilbronner Falken