









Dass es langsam, aber sicher ernst wird mit der anstehenden Eishockeysaison, erfahren die Fans des EHC Waldkraiburg am kommenden Wochenende. Erstmals in der Vorbereitung steht wieder ein „echtes“ Eishockeywochenende auf dem Programm – mit Spielen an einem Wochenende, ganz so, wie es der geneigte Fan am liebsten hat. Am Freitag, dem Tag der Deutschen Einheit, kommt um 19:00 Uhr der ESC Dorfen aus dem benachbarten Landkreis Erding nach Waldkraiburg.
Am darauffolgenden Sonntag geht es für die Löwen schließlich erstmals auf fremdes Eis. Ziel ist die Wildbräu-Arena in Grafing, wo der EHC Klostersee um 17:30 Uhr wartet – und gegen den hat man nach der Niederlage im Hinspiel noch das sprichwörtliche ein oder andere Hühnchen zu rupfen. Auch wenn die Eispiraten aus Dorfen, dem nur 25 Kilometer entfernten Nachbarort, mittlerweile ihr zweites Jahr in Folge in der Landesliga bestreiten, präsentierten sie sich in ihrer eigenen Vorbereitungsserie alles andere als unterklassig. Vier Spiele haben die Kreis-Erdinger bereits absolviert, drei davon gegen Bayernligisten – allein das unterstreicht die Ambitionen des Dorfener Eishockeys, es in dieser Saison ganz genau wissen zu wollen.
Gegen Pfaffenhofen, das Experten zufolge eher im unteren Tabellendrittel der Bayernliga zu erwarten ist, konnten die Piraten gleich zweimal siegreich vom Eis gehen. Gegen Landesligist Ottobrunn feierte man zudem einen 7:4-Erfolg, und zuletzt gelang den „Augenklappenträgern“ sogar ein beachtlicher 4:1-Sieg gegen den EHC Klostersee. Das ist nicht nur ein Ausrufezeichen, sondern schon fast ein kleiner Kanonenschuss über die Isen hinweg. Eine wichtige Stütze im Team der Dorfener dürfte dabei die Neuverpflichtung Václav Krlis sein. Der 29-jährige Verteidiger kam aus der zweiten tschechischen Liga an die Isen und bringt reichlich Erfahrung sowie Gardemaße mit. Vor dem bulgarischen Keeper Andrea Karabadjakov dürfte er dafür sorgen, dass die Scheibe nicht allzu oft gefährlich in Richtung des Dorfener Kastens schlittert. Für die Löwen wird das am Freitag mit Sicherheit keine leichte Partie gegen den „ewigen Rivalen“ – Derby- Atmosphäre garantiert, auch wenn Dorfen mittlerweile eine Klasse tiefer spielt.
Und seien wir ehrlich: gegen Dorfen ist es immer ein Spiel mit Emotionen, ganz egal ob Bayern- oder Landesliga. Am Sonntag treffen die Löwen schließlich erneut auf den EHC Klostersee. In der Wildbräu-Arena, einem ikonischen Stadion, das auch liebevoll „die Scheune“ genannt wird, wollen die Löwen die 1:3- Niederlage aus dem ersten Aufeinandertreffen wieder glattbügeln. Und nicht nur das Ergebnis aus der Vorbereitung, sondern vor allem die Art und Weise, wie man sich dort präsentiert hatte, soll in Grafing ein anders aussehen. Zuletzt konnte Coach Jürgen Lederer immerhin wieder auf Rückkehrer Daniel Hora bauen, und auch bei Jakub Šrámek scheint ein Ende des Krankenstandes in Sicht. Zumindest wurde der Angreifer bereits wieder auf dem Eis gesichtet – ob es jedoch schon für einen Einsatz reicht, steht mit einem dicken Fragezeichen versehen im Raum. Ein zu früher Einsatz könnte eine Folgeverletzung nach sich ziehen, und das wollen weder Fans noch Verantwortliche riskieren. Vorsicht ist hier wohl die Mutter der Porzellankiste – oder in diesem Fall die Mutter des Sturmzentrums.
So oder so können sich die Fans auf ein Eishockeywochenende freuen, wie es im Buche steht: Heimspiel-Derby am Feiertag, bei dem man nach getaner Nicht-Arbeit entspannt ins Stadion pilgern kann, gefolgt von einem Auswärtsspiel in der Scheune von Grafing. Hockey-Herz, was willst du mehr? Ein kühles Getränk und jede Menge Gesprächsstoff für den Montagmorgen – mehr geht kaum.
Quelle:
EHC Waldkraiburg