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Erster Auswärtssieg für Frankfurt

Löwen gewinnen 5:2 in Bad Tölz und feiern ihr erstes Sechs-Punkte-Wochenende der Saison

Þ07 Oktober 2019, 00:33
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

8:0 statt Achterbahn. Zwei Tage nach dem Kantersieg gegen Landshut reisten die Löwen am 9. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020 nach Bad Tölz, um den Achtungserfolg zum Auftakt einer Erfolgsserie auszubauen. Und zumindest im 2. Drittel schien es, als habe der jüngste Heimsieg die Löwen befreit. Einen 0:1-Rückstand nach dem 1. Drittel drehten die Löwen zwischen der 26. und 36. Spielminute in ein 3:1 und gewannen am Ende mit 5:2 vor 2.763 Zuschauern in der Tölzer wee-Arena.

Marius Erk mit seinem allerersten Treffer als Löwe, Martin Buchwieser, Carter Proft, Steven Delisle und Max Faber trafen für die Löwen, die mit ihrem ersten Sieg auf fremdem Eis in dieser Saison in der Tabelle nun auf den 4. Platz vorrückten.

Bis der Auswärtssieg allerdings amtlich war, hatten die Löwen einiges an Arbeit zu verrichten. Bad Tölz, der oberbayerische Namensvetter der Löwen, hatte sich durch ordentliche Investitionen des Hauptsponsors im Sommer praktisch runderneuert und fünf Siege aus den ersten acht Spielen geholt. Insofern war eine ähnliche Dominanz der Frankfurter Löwen wie beim Heimspiel gegen Landshut kaum zu erwarten.

Den Schwung aus dem jüngsten Heimsieg schienen die Hessen allerdings mit in die Partie nehmen zu wollen. Steven MacAulay hatte bereits im ersten Wechsel die Chance auf eine frühe Führung, Roope Ranta in der 3. Minute ebenfalls, aber beide Schüsse partierte Bad Tölz‘ Goalie Sinisa Martinovic.

Löwen vs. Martinovic

Für die Löwen aus seinen Bietigheimer Zeiten ein guter Bekannter, war Martinovic in den bisherigen Saisonspielen ein wichtiger Faktor für die Stabilisierung der Tölzer Defensive. Zur Freude der Löwen erwischte Martinovic heute keinen guten Tag und verließ das Eis am Ende mit nur 20 Savens bei fünf Gegentoren.

Vor allem beim 4:1 durch Delisle zu Beginn des 3. Drittels machte Martinovic keine gute Figur. Mangels Alternativen von MacAulay bedient, zimmerte Delisle den Puck in der 44. Minute von der blauen Linie einfach auf das Tölzer Tor und trotz freier Sicht ließ Martinovic den Puck irgendwie durchrutschen. Auch wenn die Hausherren nur knapp eine Minute später mit einem eigenen Treffer antworten, war Delisles Treffer zu Beginn des Schlussabschnitts wohl der entscheidende „Neck Breaker“ für die Tölzer.

Delisles Sonntagsschuss war allerdings so ziemlich der erste „Lucky Bounce“ für die Löwen, die in den ersten beiden Dritteln viel Arbeit mit Bad Tölz hatten. Zwar spielten die Hessen präziser, die Pässe kamen häufiger auf den Schläger, so dass das ganze Angriffsspiel dynamischer als in vielen der vergangenen Partien war, doch ein eigener Torerfolg blieb im 1. Drittel noch aus.

"Slow Start"

Erk beförderte den Puck zwar ins Netz, doch leider unglücklich in das der Löwen. Marco Pfleger, auch ein guter Bekannter der Löwen, wollte in Überzahl eigentlich Tyler McNeely vor dem Tor mit einem Pass von links bedienen, doch Erks Kelle fälschte die Scheibe unhaltbar für Löwen-Goalie Patrick Klein ins eigene Tor ab.

Die Löwen waren bis dahin dem 1:0 eigentlich deutlich näher als Bad Tölz, neben den frühen Chancen von MacAulay und Ranta hätten auch Buchwieser (7.) und Faber in Überzahl (9.) die Führung erzielen können, Tölz Abwehr und Sinisa Martinovic ließen sich hier allerdings noch nicht überwinden.

„Wir hatten einen etwas langsamen Start aber im 2. und 3. Drittel spielten wir wesentlich besser,“ resümierte Löwen-Head Coach Matti Tiilikainen nach dem Spiel und meine damit vor allem das Ergebnis in der Offensive. Auch wenn die Löwen im 1. Drittel noch nichts Zählbares produzierten, hielten sie sich konsequent an ihre offensive Marschrichtung, die vor allem ordentlich Verkehr vor dem gegnerischen Tor vorsah.
Turn Around in zehn Minuten

Und schon der Ausgleich konnte als Sinnbild für sich auszahlenden Einsatz gesehen werden: Beim 0:1 noch maximal unglücklich, erzielte „ausgerechnet“ Erk in der 26. Minute den Ausgleich für die Löwen durch einen perfekt platzierten Distanzschuss. MacAulay hatte unmittelbar zuvor das Bully gewonnen, Adam Mitchell die Scheibe zu Erk abgelegt, und dessen Schuss kam erstmals der dichte Verkehr vor Tor zugute, denn Tölz‘ Goalie dürfte die Scheibe praktisch erst im Netz zappelnd gesehen haben.

Der Ausgleich gab den Löwen das Momentum, dass sie sich im 1. Drittel noch vergeblich versuchten zu erarbeiten. Exakt zwei Minuten nach dem Ausgleich brachten Eddie Lewandowski und Torschütze Buchwieser die Löwen erstmals in Front. Lewandowski schien die Scheibe hinter dem Tor schon fast verloren zu haben, spitzelte sie seinem Gegner aber nochmal von der Kelle, so dass Buchwieser den Puck aus kurzer Distanz nur noch versenken musste. Den ersten Versuch konnte Martinovic noch parieren, beim Nachschuss war er machtlos - wie auch beim späteren 3:1 durch Proft.

Der turnte in der 36. Minute erst entscheidend vor Martinovic herum, so dass dieser einen Schuss von Delisle kaum sah und folgerichtig auch nicht festhalten konnte. Den ersten Nachschuss drückte Proft noch an Martinovics Schoner, im zweiten Versuch dann den Puck über die Linie.

Löwen trotzen Müdigkeit

Mit Delisles 4:1 (44.) schien das Spiel kurz schon entschieden, doch Bad Tölz‘ Antwort durch McNeely im Powerplay (45.) brachte postwendend zumindest gemäß der Spielstandsanzeige noch einmal Spannung ins Spiel. Auf dem Eis allerdings blieben die Löwen tonangebend.

„Wir waren heute vor allem im 2. und 3. Drittel sichtbar müde,“ räumte auch Tölz-Coach Kevin Gaudet nach dem Spiel ein. Aufgrund zahlreicher Verletzungen, der Sperre von Shawn Weller und dem sehr engen Spielplan mit zuletzt 5 Spielen in 10 Tagen auch wenig verwunderlich. Allerdings hatten die Löwen denselben Spielplan und am heutigen Abend durch die kurzfristigen Ausfälle von Max Eisenmenger und Lukas Koziol ebenfalls nur drei vollständige Reihen zur Verfügung.

Dennoch blieben die Löwen läuferisch aktiver, wie auch das 5:2 in der 48. Spielminute perfekt unterstrich. Im Doppelpass mit Buchwieser kombinierte sich Faber ins Drittel der Tölzer, genau in die Schnittstelle der beiden Verteidiger. Ehe einer von beiden dicht genug an Faber war um diesen entscheidend zu stören, brachte Faber die Scheibe aufs Tor und versenkte sie zum Endstand.

Möglicherweise hätte ein Treffer von Manuel Edfelder in der 49. Minute nocheinmal Hoffnung bei den Tölzern geweckt, doch der junge Verteidiger bekam die freie Scheibe im Torraum nicht gehoben, so dass Klein mit seinem Schoner zur Stelle war und den Anschluss der Hausherren verhinderte. Dank eines weiteren starken Saves von Klein in der Schlussminute blieb es beim 5:2 für die Löwen.

Ausblick

Die Liga geht nun wieder in den gewohnten Rhythmus: Am kommenden Freitag, den 11. Oktober empfangen die Löwen zuhause die Bayreuth Tigers. Spielbeginn in der Eissporthalle ist, wie gewohnt, um 19:30 Uhr.

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