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Η-Θ
(1:0) - (1:2) - (1:2)
28.12.2022, 20:00 Uhr

EHC Waldkraiburg belohnt sich nicht

Niederlage gegen Geretsried

Þ28 Dezember 2022, 23:15
Ғ913
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waldkraiburg
waldkraiburg

Ohne große Ansprüche oder gar Ambitionen reiste der EHC Waldkraiburg am zweiten Weihnachtstag in den Landkreis Weilheim-Schongau, um dort gegen die Mammuts anzutreten. Die EA Schongau erlebt derzeit eine sehr gute Saison in welcher derzeit Platz vier zu Buche steht und die Teilnahme an der Play-Off-Runde schon so gut wie feststeht. Ganz anders die Löwen, die nicht nur mit einem dürftigen Tabellenplatz zu kämpfen haben, sondern auch mit der Tatsache, dass sich die mangelnde Leistung der jüngeren Vergangenheit in den Köpfen festgesetzt hat und sich in Unsicherheit verwandelte. Dies stellt allein schon deshalb ein Problem dar, weil der einzige Weg aus dieser Situation, laut Löwen-Trainer Berwanger, der ist, Tore zu erzielen. Und so jagt die Waldkraiburger Wildkatze weiterhin ihren eigenen Schwanz, in der Hoffnung aus diesem Teufelskreis alsbald ausbrechen zu können. Denn dass sie es, trotz mentaler Abgeschlagenheit, können und es vor das Tor des Gegners schaffen, das haben sie auch in Schongau eindrucksvoll gezeigt. Dass jedoch, gerade bei Spielern, welche dafür geholt wurden für Tore zu sorgen, Großchancen zu lauen Lupfern auf den Bauch des Torhüters werden, zeigt wie wenig Selbstvertrauen derzeit im Team aus der Industriestadt steckt, am Können mangelt es nämlich nicht.

Der erste Durchgang begann, noch vor dem Eröffnungsbully, mit einer Erkenntnis: Nicht nur Eishockeyspieler, sondern auch das dritte Team auf dem Eis, besteht aus stahlharten Menschen. So lief Linienrichterin Leonie Knapp an diesem Abend mit einem Arm in einer Schlinge auf und ging so ihrem Sport nach. Das Spiel selbst wurde im ersten Durchgang vorerst von Schongau bestimmt. Die Mammuts liefen mit einer breiten Brust auf, die ein Tabellenvierter gegen einen Dreizehnten nun mal hat. So prüften in der zweiten Minute Holzmann und Klein gleich einmal, ob Christoph Lode im Tor der Löwen auch wach war. Um dies gleich vorwegzunehmen: Lode war an diesem Abend wach und lieferte eine Partie so gut wie schon lange nicht mehr. Nach den ersten Versuchen die Löwen im eigenen Drittel festzusetzen, starteten diese ebenfalls mit Angriffen. Der erste nennenswerte Versuch kam hierbei von Christian Neuert, dieser landete jedoch bei Schongaus Keeper Blankenburg. Nur wenige Minuten später durfte sich Florian Brenninger sehr allein vor Blankenburg versuchen, links oben war sein Ziel, dieses verfehlte er jedoch knapp. So ging das Spiel im ersten Drittel hin und her, mit leichten Vorteilen für die Mammuts, die ein ums andere Mal an Lode scheiterten, bis zur 19. Minute. Erst sah es so aus als würde Christoph Lode auch den Schuss von Ryan Murphy, dem Schongauer Neuzugang aus Erding, blocken können, doch irgendwie rutscht Lode die Scheibe durch und trudelt in Zeitlupe über die Torlinie zur bis zu diesem Zeitpunkt auch verdienten, Schongauer Führung.

Der zweite Durchgang lief auf Augenhöhe ab. Die Löwen nutzten die Offensive Ausrichtung der Gastgeber und kamen durch gefährliche Konter ein ums andere Mal vor das Tor der Mammuts. Bereits in der 3. Spielminute kreierte der EHC Waldkraiburg eine Drei-auf-Eins-Situation an deren Ende Patrick Zimmermann den Puck links am Tor vorbeisetzt. Nur rund eine Minute später hat Michal Popelka den Ausgleich auf den Schläger als er mutterseelenallein in Richtung Blankenburg fahren kann, diesem jedoch die Scheibe auf dem Silbertablett serviert. Zehn Minuten und mindestens drei hochkarätige Chancen der Löwen später dann der erlösende Ausgleich. Nach schnellem Passspiel und Seitenverlagerungen steht Christian Neuert goldrichtig und kann den Puck zum 1:1 ins Tor schieben. Lange hält dieser mehr als verdiente Ausgleich jedoch nicht an. Schongau antwortet nur eineinhalb Minuten im Anschluss waren die Schongauer Mammuts in Überzahl und Philipp Keil ließ, unhaltbar für Lode, einen Strahl von der blauen Linie zum schmeichelhaften 2:1 Pausenstand.

Das dritte Drittel gestaltete sich ähnlich wie das zweite. Chancen gab es auf beiden Seiten, Schongau stand nicht mehr ganz so offensiv wie im zweiten Durchgang, weshalb es die Löwen schwerer hatten ihre Kontermöglichkeiten zu kreieren. Nach wie vor stand den Industriestädtern die Schwäche im Abschluss im Weg welche sich wie ein roter Faden durch das Spiel und letztlich durch die Saison zieht. Und wie es oft so ist: Wenn man sie vorne nicht macht, bekommt man sie hinten irgendwann rein. Sieben Minuten vor Ende des Spiels erzielt Schongau durch Höfler das 3:1, welches die Löwen, trotz mehrerer Versuche, bis zum Ende nicht mehr ausgleichen können.
Am Ende müssen sich die Löwen an dieser guten Leistung moralisch nach oben ziehen, so betonte es auch Coach Berwanger auf der anschließenden Pressekonferenz. Das Spiel hat gezeigt, dass wenn die Einstellung stimmt, das Team ganz klar auch mit den vorderen Plätzen der Tabelle mithalten kann, wenn sie wieder lernen, dass die schwarze kleine Scheibe in das Tor gehört und nicht auf den Torhüter.

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