„Wir haben zu verhalten und ängstlich begonnen, waren dann aber zu Beginn des zweiten Abschnitts besser, hatten gute Möglichkeiten, konnten aber keinen Treffer erzielen“, so Füssens Trainer Georg Holzmann. Elche Coach Frank Gentges war eigentlich, wie fast immer nach Auswärtsspielen, zufrieden mit seinem Team: „Wir haben perfekt in der Defensive gestanden. Durch die verspätete Anreise hatten wir wenig Zeit zum Nachdenken und mussten sofort aufs Eis. Vielleicht war das sogar ganz gut. Der Treffer der Gastgeber entstand nur durch einen kapitalen Torwartfehler von Benjamin Finkenrath. Aber solche Fehler muss man jungen Spielern auch einmal zugestehen.
Die Abfahrt der Westfalen Elche von der Strobelallee aus verzögerte sich bereits am frühen Morgen, hinzu kamen reichlich Staus im bayrischen Raum (ferienverkehr), so dass der EHC erst eine knappe Stunde vor Spielbeginn im Allgäu eintraf. Auch die Dortmunder Anhänger im Fanbus waren lange unterwegs, verpassten aber den Spielbeginn nicht, denn die Partie begann ohnehin mit Verspätung, da auch das Schiedsrichtergespann im Stau steckte. Die Elche hatten den klar besseren Start in die Partie (wahrscheinlich war da noch die Erinnerung an das erste Spiel in Füssen, als man schon 1:5 hinten lag um dann doch noch in der Overtime mit 6:5 zu gewinnen). Allein in der fünften Minute gab es gleich drei Chancen durch Mikhail Nemirovsky, Vitali Stähle und David Hördler. Erst in der sechsten Minute kamen die Gastgeber das erste Mal vor das Dortmunder Tor um eine halbe Minute später dann mit 1:0 in Führung zu gehen. Es wart keine sonderlich zwingende Aktion, eher ein harmloser Schuss, das zum Entsetzen der EHC-Fans und von Elche-Goalie Benjamin Finkenrath an der Fanghand vorbei im Tor landete. Die Elche ließen sich aber nicht schocken und holten sich weitere gute Möglichkeiten heraus.
So scheiterte T.J. Sakaluk in der 10. Minute und Vitali Stähle nur 30 Sekunden später. Als kurz darauf je ein Füssener und Dortmunder Spieler auf der Strafbank saßen, da nutzten die Elche den Platz auf dem Eis und drehten innerhalb von 47 Sekunden das Erfebnis auf 1:2 herum. Ein schnell ausgeführtes und direktes Bully brachte durch T. J. Sakaluk den Ausgleich und nach guter Einzelleistung durch Vitali Stähle die EHC-Führung. Die hätte noch vor der ersten Pause sogar weiter ausgebaut werden können. Der zweite Abschnitt begann mit viel Druck der Gastgeber und die Elche brauchten ein paar Minuten Anlaufzeit um wieder ins Spiel zu kommen. Die ersten EHC- Möglichkeiten taten sich dann ab der 27. Minute zuerst durch Jake Brenk (konnte nach Verletzungspause wieder mitwirken) und dann T.J. Sakaluk auf. In der Schlussphase der zweiten Zwanzigminuten häuften sich dann weitere gute Chancen. Die Vorentscheidung fiel dann in der 43. Minute bei EHC-Überzahl durch Verteidiger Roman Weilert, der frei stehend sich die Ecke aussuchen konnte und das 1:3 markierte. Den Schlusspunkt setzte in der 56. Minute mit Jörg Wartenberg ein weiterer Verteidiger, der den 1:4-Endstand erzielte. Da hatten die Gastgeber schön längst resigniert, denn auch im letzten Drittel hatten die Elche das Spiel fest in der Hand. Das nächste (und letzte Heimspiel im Jahre 2009) des EHC Dortmund findet zur ungewohnten Zeit am ungewohnten Wochentag, nämlich bereits am Montag, dem 28.12.2009 um 19:30 Uhr statt. Gegner sind dann die Tölzer Löwen. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen konnten die Westfalen Elche für sich entscheiden, allerdings jeweils recht knapp gegen das junge Team aus Oberbayern, das gut im Rennen um die Play-Off-Plätze ist. Von daher ist erneut mit einer spannenden Partie zu rechnen.
Torfolge:
1:0 (05:57) Sebastian Eickmann (Marian Thomas Okonek)
1:1 (10:56) T. J. Sakaluk (Nils Sondermann, Matthias Potthoff)
1:2 (11:43) Vitali Stähle (Jörg Wartenberg, Damian Martin)
1:3 (43:00) Roman Weilert (Mikhail Nemirovsky, Vitali Stähle)
1:4 (55:01) Manuel Neumann (Alexander Janzen, Jake Brenk)
Strafminuten: EVF 10 + 10 Ricky Helmbrecht
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EHCDO 4
Mannschaftsaufstellung:
Benjamin Finkenrath, Christian Wendler (nicht eingesetzt) – Stephan Kreuzmann (C), Nils Sondermann, Lorenz Schneider, Manuel Neumann, Tim Gregoire, Jörg Wartenberg, Roman Weilert (A) – David Hördler, Matthias Potthoff, Vitali Stähle, Christian Gose, Alexander Janzen, Jake Brenk, T.J. Sakaluk (A), Damian Martin, Benjamin Proyer, Mikhail Nemirowsky, Stephan Stiebinger
Zuschauer: 1670
Schiedsrichter: Stascha Ninkov – Mathias Komorek, Patrick Oberdörfer
eishockey.net / PM Dortmund