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Dramatik pur bringt zwei Punkte

Þ09 Februar 2019, 12:34
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ravensburg
Ravensburg Towerstars
Im Spitzenspiel gegen den EC Bad Nauheim haben sich die Towerstars für Kampf und Moral mit zwei Punkten belohnt. Bis zur 47. Minute lagen die Cracks von Trainer Rich Chernomaz mit 2:4 zurück, doch am Ende feierten rund 2800 Zuschauer in der CHG Arena einen 5:4 Erfolg nach Verlängerung.

Die Oberschwaben hatten einen vielversprechenden Start ins Spiel. Nachdem sich beide Mannschaften in den ersten drei Minuten zunächst noch abtasteten, gelang David Zucker nach 191 Sekunden die 1:0 Führung. Vor dem Torraum drehte sich der Ravensburger Stürmer einmal um die eigene Achse und schob trocken zum 1:0 ein. Auch danach waren die Towerstars die engagiertere Mannschaft. Bad Nauheim präsentierte sich doch etwas defensiver eingestellt, als zunächst erwartet. Die Chancendichte auf Ravensburger Seite war hoch, allerdings fehlten Konsequenz und das nötige Quäntchen Glück im Abschluss. Die Gäste legten rund sechs Minuten vor der ersten Pause beim Tempo allerdings eine Schippe drauf. Ein Pfostenschuss war da auch prompt ein Warnsignal, das sich zweieinhalb Minuten später konkretisierte. Dustin Sylvester staubte aus halbrechter Position zum 1:1 ab, Calvin Pokorny saß zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank.

Der zweite Spielabschnitt hatte insgesamt mehr Tempo im Spiel, an den prinzipiellen Verhältnissen änderte sich nichts. Die Towerstars waren die engagiertere Mannschaft, Bad Nauheim agierte aber sehr kompakt in der eigenen Zone. Nach rund vier Minuten war die Gäste-Defensive vor Torhüter Felix Bick aber erneut geknackt und Robby Czarnik schlenzte zum 2:1 ein. Der US-amerikanische Stürmer machte die Szene aber äußerst spannend, denn er legte sich die Scheibe gleich zweimal zurecht.
Fünf Minuten später war die Führung jedoch schon wieder hinfällig. Drei Sekunden vor Ablauf einer Strafe gegen Vincenz Mayer schob Zach Hamill den Puck zum 2:2 Ausgleich ein. Die Towerstars verdauten den Gegentreffer aber vermeintlich locker, machten weiterhin Druck und verleiteten so den Gegner zu Strafzeiten. Gleich dreimal hatten die Hausherren einen Mann mehr auf dem Eis, Zählbares sprang trotz hochkarätigster Möglichkeiten allerdings nicht heraus. So ging es mit einem ausgeglichenen Spielstand in die zweite Pause, dass das wohl dramatischste Schlussdrittel der bisherigen Hauptrunde bevor stand, ahnten die Zuschauer da natürlich noch nicht.
Die Towerstars starteten mit viel Zug zum Tor in die letzten 20 Minuten, doch ein derber Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Nach nur zwei Minuten wurde Dalhuisen im Rückraum angespielt, dessen verdeckter Handgelenkschuss zischte Jonas Langmann zum 2:3 durch die Beinschienen. Als Densi Shevyrin weitere vier Zeigerumdrehungen später die Towerstars mit einem Unterzahlbreak für einen Puckverlust mit dem 2:4 bestrafte, schien die Partie eigentlich schon gelaufen. Die meisten der Angriffsbemühungen wirkten verkrampft und durchsichtig, so auch die Überzahlspiele. Sechseinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde eine weitere Strafe gegen Bad Nauheim allerdings zur Schlüsselszene. Louke Oakley ließ den Puck bei einem Befreiungsversuch über die Glasumrandung segeln, diesmal sollte das Ravensburger Powerplay erfolgreich sein und Olivier Hinse schaffte mit dem 3:4 den direkten Anschlusstreffer.

Der sorgte auf Ravensburger Seite für neuen Schwung, fortan spielte sich das Spielgeschehen fast nur noch im Drittel der Gäste ab. Der immer noch stärker werdende Druck nagte offensichtlich an den Nerven der Roten Teufel aus der hessischen Kurstadt. 36 Sekunden vor Ende lupfte diesmal Zach Hamill einen Puck auf die Tribüne, jetzt winkte den bereits ohne Torhüter agierenden Towerstars sogar eine doppelte Überzahl. Mit den heruntertickenden Sekunden im Nacken rackerten sich die Oberschwaben mit den Anfeuerungsrufen der Zuschauer vor das gegnerische Tor und vier Sekunden vor der Schlusssirene ließ Matthieu Pompei die CHG Arena mit Jubel regelrecht beben – 4:4.
In der erforderlichen Verlängerung waren die Towertars ebenfalls die tonangebende Mannschaft. Es folgten gute Einschussmöglichkeiten im Sekundentakt und nach zwei Minuten und 20 Sekunden war der Spuk auch vorbei. David Zucker schlenzte die Scheibe aus der Halbdistanz entschlossen zum 5:4 in die Maschen.
Da Frankfurt das Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse klar für sich entschied, blieb den Towerstars zwar „nur“  der zweite Tabellenplatz, allerdings gestaltet sich die Tabellensituation derzeit so eng, dass noch alles für das Ravensburger Team drin ist.

Tore:
1:0 03:11 EQ – David Zucker ( Robbie Czarnik , Kilian Keller )
1:1 16:41 Dustin Sylvester ( Maximilian Brandl, 5:4 )
2:1 23:56 Robbie Czarnik ( Jakub Svoboda )
2:2 28:45 Zach Hamill ( Steve Slaton , Louke Oakley )
2:3 42:17 Mike Dalhuisen ( Maximilian Hadraschek , Maximilian Brandl )
2:4 46:29 Denis Shevyrin ( Dustin Sylvester , Maximilian Brandl, 4:5 )
3:4 53:20 Olivier Hinse ( Vincenz Mayer , Daniel Pfaffengut )
4:4 59:56 Mathieu Pompei ( David Zucker , Sören Sturm, 6:4 )
5:4 62:18 David Zucker ( Robbie Czarnik , Pawel Dronia )

Strafminuten: Ravensburg Bad Nauheim

Zuschauer: 2776
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