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Derby-Sieg gegen den Ligaprimus aus Herne

Þ16 Januar 2010, 09:08
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Dabei sah es anfangs nicht nach einem Erfolg der Westfalen Elche aus, denn nach 25 Minuten führten die Gäste aus der Nachbarstadt bereits mit 2:0.

„Meine Mannschaft war im ersten Drittel besser“ ließ sich HEV-Coach Jamie McDonald auf der Pressekonferenz nach Spielende übersetzen und EHC-Trainer Frank Gentges widersprach nicht. „Nach dem Rückstand haben wir aber das Heft in die Hand genommen“, meinte der Chef der Elche. Beide waren sich in der Einschätzung einig, ein sehr gutes Spiel gesehen zu haben. Leider konnte da Hauptschiedsrichter Robert Vozar nicht mithalten. Vor allem ab dem letzten Drittel sorgten seine Entscheidungen für Verwunderung auf beiden Seiten. Leidtragende waren zuerst EHC- Verteidiger Roman Weilert, der in der 47. Minute eine zehnminütige Disziplinarstrafe wegen Reklamierens bekam. HEV-Stürmer Shawn Mc Neil traf es in der Overtime noch ärger. Er bekam die Disziplinarstrafe gleich zweifach, gleichbedeutend mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Warum für solch ein Revierderby jemand extra aus Bayern einfliegt und auch noch Übernachtungskosten für den EHC verursacht, erschließt sich nicht wirklich. Aber das ist auch der einzig negative Aspekt nach einer insgesamt attraktiven Oberliga-Spitzenpartie. Von Beginn an merkte man den gegenseitigen Respekt. Beide Teams begannen konzentriert, aber zurückhaltend. Fehlervermeidung stand zuerst im Vordergrund. Erst nach sieben Minuten ging der erste gefährliche Schuss des EHC auf das Herner Gehäuse, ohne Björn Linda vor allzu große Probleme zu stellen.

Die Gäste agierten gefährlicher und so war das 0:1 in der 13. Minute keine große Überraschung. Sekunden zuvor hatten die Elche noch eine Chance, der folgende Konter wurde aber von Shawn Mc Neil sicher verwandelt. Der Herner EV nahm die leichte Überlegenheit auch mit ins zweite Drittel und konnte in der 25. Minute in Überzahl mit dem dritten Nachschuss durch Darren Doherty auf 0:2 erhöhen. Das war aber dann das Startzeichen für die Aufholjagd der Elche und die sollte vier Minuten später Erfolg haben. Neu-Verteidiger Marc Hemmerich setzte sich auf der rechten Seite gekonnt durch, Ryan Martens konnte den Pass noch nicht direkt verwerten, aber Vitali Stähle nahm den Nachschuss zum 1:2 auf. Weitere vier Minuten später war es erneut Marc Hemmerich, der sich in Szene setzte, aber an Björn Linda scheiterte. Die Elche kamen nun immer besser ins Spiel und eine tolle Kombination über Jake Brenk zu Mikhail Nemirowsky wurde von Mittelstürmer David Hördler zum 2:2-Ausgleich abgeschlossen.

Im Schlussabschnitt nahm die Spielintensität immer weiter zu. Erneut hatten die Gäste den besseren Beginn, aber dann kam auch der EHC wieder zum Zuge. Hektisch wurde es dann ab der 47. Minute. Zuerst übersah Hauptschiedsrichter Robert Vozar eine unfaire Aktion gegen EHC-Verteidiger Nils Sondermann, war auch bei einem Herner Icing nicht im Bilde und ließ einen Wechsel zu, um dann Konzessionsstrafen auszusprechen. Die Folge war eine einminütige doppelte Überzahl der Elche, die aber keinen zählbaren Erfolg brachte. Es folgten einige unnötige Rangeleien in einer insgesamt fairen Partie. Der EHC blieb weiter am Drücker, musste aber in der 53. Minute nach einem trockenen Schuss von Mika Puhakka den erneuten Rückstand hinnehmen. Es spricht für die vorbildliche Moral und kämpferische Einstellung der Elche, dass sie auch dies wegsteckten und in der 56. Minute nach einem Mordsschuss von T.J. Sakaluk zum 3:3 kamen.

Damit gab es die zweite Overtime an der Strobelallee binnen fünf Tagen. Beide Teams suchten die Entscheidung und die fiel dann in der 64. Minute bei 4:3-Überzahl durch Verteidiger Marc Hemmerich, der mit seinem Hammer zum Matchwinner der Westfalen Elche wurde. „Wenn beide Mannschaften 100% Leistung bringen, dann haben wir gegen Herne keine Chancen. Aber wir haben ab dem zweiten Teil des Spiels alles gegeben und können mit Stolz sagen, dass wir nun in dieser Saison gegen jedes Team der Oberliga gewinnen konnten“ war das Fazit von Frank Gentges. Auch die sechs eingeladenen ehemaligen EHC-Spieler mit den meisten Einsätzen in der Vereinsgeschichte,Igor Cillik, Thomas Branz, Manuel Jahrendt, Pierre Schulz, Willi Tesch und Niko Bitter, zeigten sich angetan vom Spiel und erwiesen sich damit als Glücksbringer.

Am Sonntag muss der EHC Dortmund als Tabellendritter nach Landsberg (Fünfter mit fünf Punkten Rückstand) reisen. Am folgenden Wochenende treten die Elche zuerst in Deggendorf an (Freitag, 22. Januar, 20 Uhr), das nächste Heimspiel ist dann am Sonntag (24. Januar – 19 Uhr). Dann steht gegen Rosenheim das nächste Spitzenspiel auf dem Programm.

Torfolge:
0:1 (12:01) Shawn Mc Neil (Petr Mares, Darren Doherty)
0:2 (24:21) Darren Doherty (Petr Mares, Michael Hengen) +1
1:2 (27:33) Vitali Stähle (Marc Hemmerich, Ryan Martens)
2:2 (37:53) David Hördler (Mikhail Nemirowsky, Jake Brenk) +1
2:3 (52:24) Mika Puhakka (Brad Burym, Michael Hengen) +1
3:3 (55:35) T.J. Sakaluk (Vitali Stähle, Stephan Kreuzmann)
4:3 (63:41) Marc Hemmerich (Stephan Kreuzmann, T.J. Sakaluk) +1

Strafminuten:
EHCDO 14 + 10 Roman Weilert
-
HEV 12 + 10 + 10 = SD Shawn Mc Neil

Mannschaftsaufstellung:
Benjamin Finkenrath, Christian Wendler (nicht eingesetzt) – Stephan Kreuzmann (C), Nils Sondermann, Lorenz Schneider, Manuel Neumann, Jörg Wartenberg, Roman Weilert (A), Marc Hemmerich – David Hördler, Ryan Martens, Matthias Potthoff, Kevin ThauVitali Stähle, Alexander Janzen, Jake Brenk, T.J. Sakaluk (A), Damian Martin, Benjamin Proyer, Mikhail Nemirowsky, Stephan Stiebinger

Zuschauer: 1317

Schiedsrichter: Robert Vozar – Norbert Böhmländer, Waldemar Schmidt

eishockey.net / PM Dortmund

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