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Denkwürdiges Derby ohne Happy End

Die Löwen müssen sich mit 6:7 nach Verlängerung in Bad Nauheim geschlagen geben

Þ21 September 2019, 17:54
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

Dass ein Spiel erst dann vorbei ist, wenn die ominöse dicke Dame gesungen hat, gehört zu den Klassikern unter den Eishockeyweisheiten, die den Löwen Frankfurt am 3. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020 sehr schmerzhaft vor Augen geführt wurde.

Das junge Löwen-Rudel von Head Coach Matti Tiilikainen sah nach einem fulminanten Auftaktdrittel bereits wie der sichere Sieger aus, konnte die herausgespielte Drei-Tore-Führung vor 3.748 Zuschauern im nicht ausverkauften Colonel-Knight-Stadion jedoch nicht über die Zeit bringen. Trotz der Treffer von Roope Ranta, Adam Mitchell, Stephen MacAuley, Martin Buchwieser (2) und Eddie Lewandowski stand am Ende ein 6:7 nach Verlängerung auf der Anzeigetafel.

Löwen Special-Teams nicht aufzuhalten

Nach der frühen Führung der Hausherren durch einen platzierten Handgelenkschuss von Andrej Bires (3. Spielminute) bei 4-gegen-4, Mike Fisher und Bad Nauheims Marcel Kahle hatten bereits früh für die kämpferische Note im Nachbarschaftsduell gesorgt, drehten die Gäste aus der Mainmetropole auf.

Rantas erstes Tor im Löwen-Dress bescherte den Gästen in Überzahl den zeitigen Ausgleich (9.). Noch treffsicherer als das Powerplay präsentierte sich jedoch die erste Unterzahlformation, welche die erste Unterzahlsituation nicht nur schadlos überstand, sondern durch Mitchell (13.) und MacAulay (15.) gar in eine Zwei-Tore-Führung ummünzte.

Die Frankfurter waren nun vollends am Drücker und führten den Gastgebern bei nächster Gelegenheit erneut erfolgreich vor, dass Überzahlspiel einen Vorteil darstellt. Auf Zuspiel von Max Faber netzte Buchwieser zum 4:1 ein (15.).

Als der DEL-Routinier nur acht Sekunden nach Bad Nauheims "Lebenszeichen" durch Zach Hamill (18.) den Drei-Tore-Vorsprung wiederherstellte (19.), schien fast alles an diesem Abend für die Löwen zu laufen.
Pauli hauchte Bad Nauheim zweites Leben ein

Es passte ins Bild, dass Löwen-Schlussmann Patrick Klein zu Beginn des Mittelabschnitts einen Penalty des letztjährigen Teufel-Top-Scorers Cody Sylvester zu Beginn des Mittelabschnitts (21.) parierte.

Die Löwen kontrollierten die Partie, bis Andreas Pauli nach einer Strafe gegen Ranta den Hausherren im Powerplay ein zweites Leben einhauchte (27.). Der Vizemeister war spätestens nach dem schallenden Pfostentreffer von Cody Sylvester nur eine Minute (28.) später gewarnt. Statt die eigene Defensive zu stärken, ließ sich das Löwen-Rudel jedoch auf einen vogelwilden Schlagabtausch mit den Mittelhessen ein, den sowohl Klein als auch Ex-Löwe Felix Bick nutzten, um sich mit starken Paraden auszuzeichnen.

Später Doppelschlag schockte Löwen

So dauerte es bis in den Schlussabschnitt, ehe Jesper Kokkila mit einem verdeckten Schlenzer den Anschlusstreffer markierte (42.). Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide. Bad Nauheim checkte aggressiv mit bis zu drei Spielern vor, was den Löwen jedoch Konterchancen eröffnete, die Lewandowski auf Zuspiel von Faber zum 6:4 (49.) verwertete.

Doch auch diese späte Zwei-Tore-Führung sollte nicht zum Sieg reichen. Durch weitere Strafen eröffneten die Löwen den Bad Nauheimer ungeahnte Chancen auf ein Comeback. Der ehemalige NHL-Erstrundenpick Hamill blies mit seinem erneuten Anschlusstreffer bei doppelter Überzahl drei Minuten vor Ende (57.) zur Schlussoffensive, die Cody Sylvester aus dem Getümmel bei 6-gegen-5 zum späten und von manchem schon nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleichstreffer nutzte (59.).

Fiddler setzte den Schlusspunkt

Den Schlusspunkt setzte in der 3. Minute der Verlängerung dann Tyler Fiddler. Nach einem Wechselfehler der Löwen nutzte der Bad Nauheimer Neuzugang die Gelegenheit, um sich als Siegtorschütze dieses denkwürdigen Nachbarschaftsduells in den Statistiken zu verewigen.

Zwar mussten die Löwen daraufhin keinen weiblichen Gesang einer fülligen Dame über sich ergehen lassen, der Jubel auf der Bad Nauheimer Tribüne dürfte den Löwen aber wohl ähnlich lange in Erinnerung bleiben und zusätzliche Motivation für das zweite Gastspiel gegen die Mittelhessen sein, welches am 14. Dezember unter freiem Himmel in Offenbach am Bieberer Berg ausgetragen wird.

Ausblick

Weiter geht es für die Mannen von Matti Tiilikainen jedoch erstmal am Sonntag, den 22. September um 18:30 Uhr gegen die Lausitzer Füchse. Tickets für das Duell mit Weißwasser und alle anderen Heimspiele gibt es im Löwen-Ticketshop.

EC Bad Nauheim - Löwen Frankfurt 7:6 n.V. (2:5, 1:0, 3:1)

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