









Nach erfolgreichen Trainerstationen in Herne und Essen übernimmt Danny Albrecht zur neuen Saison das Amt des Headcoaches bei den Tilburg Trappers. Der frühere DEL2- und Oberligaspieler bringt viel Erfahrung, klare Ideen und große Leidenschaft für das Eishockey mit. Im Interview mit Eishockey.net spricht er über seine sportlichen Ziele, seine bisherigen Erfahrungen als Trainer und warum ihn die besondere Rolle der Trappers in der deutschen Oberliga reizt.
Danny, herzlich willkommen! Die erste Frage zum Start:
Wie fühlt es sich an, jetzt Headcoach der Trappers zu sein?
Danny Albrecht: Sehr gut. Eine tolle Organisation mit guten Ambitionen und Plänen.
Du hast als Spieler viel Erfahrung in der DEL2 und der Oberliga gesammelt. Wie sehr hilft dir deine Spielerkarriere heute als Trainer?
Danny Albrecht: Viel. Ich war als Spieler schon sehr detailverliebt und habe mir von allen Trainern etwas rausgezogen. Die meisten Dinge konnte ich jedoch bei der U20/U18-Weltmeisterschaft als Trainer lernen.
Nach Stationen in Herne und Essen – was hat dich am Angebot der Tilburg Trappers gereizt?
Danny Albrecht: Die Chance, um eine Meisterschaft zu spielen sowie ein Nachwuchsprojekt aufzubauen.
Wie würdest du deine bisherige Trainerphilosophie beschreiben, und hat sie sich über die Jahre verändert?
Danny Albrecht: Am Anfang stand ich auf Konterhockey mit langen Stretchpässen. Jetzt stehe ich eher auf schnelles Transition-Hockey.
Was waren die größten Herausforderungen und Erfolge Ihrer Zeit in Essen und Herne?
Danny Albrecht: Die größten Herausforderungen waren meist die Rekrutierung der Spieler und dass sehr viele Aufgabenbereiche auf meinen Schultern lagen. In Herne war es die Halbfinalserie mit den zwei Sweeps in den ersten zwei Runden sowie dem Oberliga-Nord-Finale gegen die Scorpions. Aber auch die abgebrochene Corona-Saison als Vizemeister der Vorrunde. In Essen war der Erfolg, innerhalb von einer zur nächsten Saison eine Mannschaft von Platz 11 oder 12 auf Platz 3 zu führen und Platz 4 im Jahr danach. Der größte Erfolg jedoch war, dass wir die Fans wieder ins Stadion gebracht haben: 450 waren es, als ich anfing, und 1600 im Schnitt letzte Saison.
Gibt es Spieler oder Momente aus diesen Stationen, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?
Danny Albrecht: Spieler gibt es sehr, sehr viele, und es wäre vielleicht unfair, jetzt einzelne zu nennen, denn viele sind mir ans Herz gewachsen und ich habe zu ihnen immer noch Kontakt. Es gab viele Momente, jedoch war das 8:1 gegen die Scorpions an Weihnachten mit Platz 1 zu dieser Zeit der schönste Moment. Und die 3:0-Serie gegen Regensburg, als sie ein Video machten, über wen sie bis in die DEL2 fliegen – und wir kamen nicht mal drin vor. Dann haben wir sie in der ersten Runde gesweept. Und das größte Highlight war die WM in Edmonton mit der U20 und dem Viertelfinale.
Was hast du aus deiner Zeit dort mitgenommen, das du jetzt in Tilburg einbringen möchtest?
Danny Albrecht: Viele Sachen. Ich denke, jedes Jahr lernt man etwas dazu und wächst an seinen Aufgaben. Jetzt ist es eine andere als die Jahre davor, und darauf freue ich mich.
Die Tilburg Trappers haben als niederländisches Team eine Sonderrolle in der deutschen Oberliga. Wie siehst du diese Besonderheit?
Danny Albrecht: Ich habe als Gästetrainer schon immer gesagt, dass Tilburg eine Bereicherung ist, denn die Organisation sowie das Stadion mit ihren Fans sind immer ein Highlight. Tilburg geht jetzt in seine 11. Saison und ich denke, man sollte nicht mehr darüber sprechen, warum oder ob sie in die Oberliga gehören, sondern sich freuen, dass sie mit dabei sind.
Welche Ziele hast du dir persönlich und mit dem Team für die kommende Saison gesetzt?
Danny Albrecht: Mein Ziel ist es, um den Titel mitzuspielen. Mit dem Team habe ich zwar schon gesprochen, aber das werden wir als Einheit zusammen herausfinden.
Wie gehst du mit dem kulturellen Unterschied um – gibt es Unterschiede im Umgang, der Sprache oder der Eishockeykultur zwischen Deutschland und den Niederlanden?
Danny Albrecht: Dafür bin ich noch zu kurz da. Eines jedoch ist sicherlich ein großes Novum – aber auch geschuldet der Tatsache, dass nur Holländer in Tilburg spielen dürfen: Die Mannschaft ist wie eine Familie, da sie schon ewig so zusammen ist.
Die Sprache versuche ich step by step zu erlernen, und ich bin selber gespannt, ob es mir gelingt.
Was treibt dich persönlich an – was motiviert dich Tag für Tag in Ihrer Arbeit?
Danny Albrecht: Die Entwicklung der Spieler und zu sehen, wie die Gruppe zusammenwächst. Aber auch, dass jeder Tag anders ist und es nie gleich wird.
Zum Abschluss: Was möchten Sie den Fans der Tilburg Trappers mit auf den Weg geben?
Danny Albrecht: Bleibt so, unterstützt die Jungs auf dem Eis und füllt die Halle weiterhin, wie ihr es bis dato gemacht habt.
Danny, vielen Dank für deine Zeit und deine offenen Worte! Wir wünschen dir eine starke Vorbereitung und viel Erfolg für die kommende Saison!
Mit einem starken Fokus auf Entwicklung, Teamgeist und modernem Eishockey geht Danny Albrecht seine neue Aufgabe bei den Tilburg Trappers an. Seine Erfolge in der Vergangenheit und seine Begeisterung für das Projekt in Tilburg lassen auf eine spannende Saison hoffen – für Team, Verein und Fans gleichermaßen.