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Chaumont sichert Punkt gegen Selb

EHC Waldkraiburg – VER Selb 3:4 n.V. (2:0/ 0:1/ 1:2/ 0:1)

Þ17 Dezember 2018, 08:26
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EHC Waldkraiburg

Mit 3:4 nach Verlängerung unterlag der EHC Waldkraiburg am Freitagabend in der Raiffeisen Arena dem VER Selb. Wie eine echte Niederlage fühlte es sich aber nicht an, denn die Löwen waren früh in Führung gegangen und konnten gegen verunsicherte Selber das Spiel lange offen halten. Am Ende brachten die Wölfe ihre nicht abzustreitende Qualität zwar aufs Eis und sahen schon wie der Sieger aus. Doch dann schlug EHC-Stürmer Bobby Chaumont zu und brachte den EHC in der letzten Sekunde in die Verlängerung- es war der dritte Treffer des Kanadiers, nachdem er schon die ersten beiden Tore für die Löwen erzielt hatte.

Kiril Galoha holte nochmal tief Luft, stellte sich auf für das letzte Bully des Spiels und durch die Raiffeisen Arena schallten die Rufe der Fans des EHC Waldkraiburg: „Löwen, geben niemals auf! Löwen, geben niemals auf!“ Einige Zuschauer machten sich im Hintergrund bereits auf den Weg Richtung Ausgang- klar, schließlich stand es 3:2 für den VER Selb und daran, dass ausgerechnet der EHC das noch dreht, glaubte wirklich niemand mehr. Der Linesman lässt die Scheibe am Bullypunkt rechts vom Tor fallen, Galoha zieht direkt ab und jagt den Puck Richtung Tor. Selbs Keeper Niklas Deske kann die Hartgummischeibe aber nicht festhalten und fälscht zur Seite ab. Dort aber lauert der Mann des Spiels auf Waldkraiburger Seite, Robert „Bobby“ Chaumont, und der Kanadier netzt zum dritten Mal an diesem Abend ein. Der Ausgleich zum 3:3 (59:59) und mit dem Treffer ertönt die Schlusssirene- ein unglaubliches Finale in den Bruchteilen einer Sekunde. Es geht wieder einmal in die Verlängerung und hier ziehen die Löwen zwar schnell den Kürzeren, als Landon Gare nach 27 Sekunden alleingelassen einschieben kann und Selb den Zusatzpunkt sichert (60:27). Dennoch, was bleibt, ist abermals die tolle Moral der in dieser Saison so arg gebeutelten Löwen und die Tatsache, dass Chaumont das tut, wofür er geholt wurde: Um richtig zu stehen und Tore zu schießen. In neun Oberligaspielen hat der 34-Jährige nun drei Treffer vorbereitet, weitere acht Tore hat er selbst erzielt- und insgesamt saß der junge Mann erst einmal für zwei Minuten auf der Strafbank. Letzteres hängt zwar sicher auch mit seiner überschaubaren Defensivarbeit zusammen, doch er wurde für die Offensive geholt und vor dem gegnerischen Tor liefert er bislang verlässlicher als Hermes oder die Post kurz vor dem Weihnachtsfest.

Chaumont war es auch, der die Partie für die Löwen mit zwei Treffern einläutete und sowas gab es in dieser Saison noch gar nicht. Nach nicht einmal drei Minuten war der EHC Waldkraiburg gegen die favorisierten Selber Wölfe mit 2:0 in Front gelegen und nicht, wie schon fast gewohnt, andersrum. Die Anfangsdrittel von bis dahin 17 von 22 Spielen hatten die Löwen in dieser Saison verloren, plötzlich mal mit einer Führung im Rücken agieren zu können, dürfte sich komisch angefühlt haben. Beim 1:0 schaltete Chaumont (01:09) am linken Pfosten im Gewühl vor dem Tor am schnellsten, nach 170 Sekunden wurde Chaumont im Rückraum kläglich allein gelassen und der EHC-Angreifer konnte sich das Toreck aussuchen ehe er vollendete (02:50). Die Führung konnten die Löwen lange wahren, allerdings verpassten es die Industriestädter, ihre Überzahlgelegenheiten im zweiten Drittel zum dritten Treffer zu nutzen. Selb mit seinen zwei brandgefährlichen ersten zwei Reihen machte es besser und Lanny Gare traf 40 Sekunden vor der zweiten Pause zum Anschlusstreffer (39:20).

Noah Nijenhuis sorgte mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie dann früh im Schlussabschnitt für den Ausgleich (43:26) und gute zehn Minuten später traf Ian McDonald zur 3:2-Führung und ließ die Selber Wölfe schon wie die Sieger aussehen (55:43). Äußerst ausbaufähig das Defensivverhalten der Löwen bei diesem Treffer, als man McDonald vollkommen allein ließ. Dann schlug sie aber erneut, die große Stunde – oder besser Sekunde – von Bobby Chaumont und es ging in die Verlängerung in der Selb wie erwähnt das bessere Ende für sich hatte. „Ich hatte etwas Bedenken, dass wir im letzten Drittel konditionell etwas einbrechen, aber dem war nicht so“ erklärte EHC-Coach Sebastian Wolsch nach dem Spiel. „Darum muss ich meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Und gut, über Verlängerung brauchen wir nicht sprechen“ so Wolsch mit einem Lachen weiter. „Da sind wir noch immer am Arbeiten in Waldkraiburg.“ Zum siebten Mal gingen die Löwen in diesem Jahr in die Verlängerung, zum siebten Mal ging man als Verlierer vom Eis. Dennoch, es stimmt nach wie vor mit der Moral beim Team des EHC Waldkraiburg und auch die Qualitäten von Torlieferant Chaumont lassen sich nicht wegdiskutieren. Es wird eine spannende, staade Zeit mit den Löwen.

Tore:
1:0 01:09 Chaumont R. (Galoha K., Gulda P.)
2:0 02:50 Chaumont R. (Martin D., Gulda P.)
2:1 39:20 Gare L. (Ondruschka F., McDonald I. PP1)
2:2 43:26 Nijenhuis N. (McDonald I., Gare L.)
2:3 55:43 McDonald I. (Gare L., Nijenhuis N.)
3:3 59:59 Chaumont R. (Galoha K.)
3:4 60:27 Gare L. (McDonald I., Ondruschka F.)

Strafen: EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten, VER Selb 10 Strafminuten

Zuschauer: 603

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