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Bärtschi bekommt die Chance zur Rückkehr

Vertrag bei den Vancouver Canucks

Þ10 August 2021, 15:30
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Vancouver Canucks

Um den Schweizer Sven Bärtschi war es zuletzt still geworden. Nun bekommt der 28 Jahre alte Angreifer die von ihm langersehnte neue Chance in der NHL. Bei der Free Agency verständigte er sich mit den Vegas Golden Knights auf einen Zwei-Wege-Vertrag über ein Jahr, der mit 750.000 US-Dollar dotiert ist. Wobei die finanziellen Aspekte des Deals für Bärtschi zweitrangig sein dürften. Viel wichtiger erscheinen die damit verbundenen sportlichen Perspektiven.

In den zurückliegenden zwei Spielzeiten war die NHL-Karriere des Berners gehörig ins Stocken geraten. Nach dem Trainingscamp in Vorbereitung auf die Saison 2019/20 bekam er keinen festen Platz mehr im NHL-Kader. Stattdessen wurde er zu den Utica Comets, der AHL-Filiale des Klubs, abkommandiert. Dort wusste er zwar mit 46 Punkten (13 Tore, 33 Assists) aus 43 Partien zu überzeugen, die angepeilte dauerhafte Rückkehr ins NHL-Team blieb ihm jedoch verwehrt. Bärtschi bestritt zwischendurch lediglich sechs Spiele für die Canucks, in denen ihm zwei Vorlagen gelangen.

2020/21 reichte es für Bärtschi nicht einmal mehr zu sporadischen Auftritten bei den Canucks. Er lief ausschließlich für Comets auf und brachte es auf 24 Einsätze und 14 Punkte (fünf Tore, neun Assists). In Utica übernahm er als Assistenzkapitän sogar eine Führungsrolle.

Ein Grund für die durchgängige NHL-Absenz von Bärtschi in der abgelaufenen Spielzeit könnte dessen freiwilliger Verzicht auf die Postseason 2020 gewesen sein. Dafür erntete er nicht nur Verständnis. Manch einer fragte sich, warum der Linksaußen diese Gelegenheit verstreichen ließ, für ein Comeback in der Stammbelegschaft der Canucks zu kämpfen.

Bärtschi nahm zwar noch am Training der Phase 2 teil, entschloss sich danach aber aus familiären Gründen und wegen der vielen Unsicherheiten rund um das Thema Corona gegen ein wochenlanges Leben in der Bubble von Edmonton. Vor allem auch deshalb, weil er keine Einsatzgarantie für die anstehenden Begegnungen der Endrunde gehabt hätte.

Dass die Zeichen in Vancouver nach sechs Spielzeiten auf Abschied stehen, deutete sich bereits im Januar an. Die Canucks setzten Bärtschi kurz vor Saisonbeginn auf die Waiverliste. Seinerzeit griff aber kein anderer NHL-Klub zu. Das größte Hindernis für einen Wechsel war das hohe Gehalt des Flügelstürmers von 3,33 Millionen US-Dollar pro Saison. Den Dreijahresvertrag mit diesem üppigen Salär hatte er im Sommer 2018 bei den Canucks unterzeichnet. Für die Fortsetzung seiner NHL-Laufbahn in Vegas nahm er jetzt erhebliche finanzielle Abstriche in Kauf.

In den vergangenen Jahren hatte Bärtschi eine Menge Verletzungspech, was ihn immer wieder zurückwarf. Wegen einer Gehirnerschütterung verpasste er einen Großteil der Saison 2018/19. Das war für ihn deshalb besonders bitter, weil er danach nicht mehr richtig Fuß fasste in Vancouver.

Seine NHL-Premiere feierte Bärtschi bei den Calgary Flames, die ihn beim NHL Draft 2011 in der ersten Runde an 13. Stelle ausgewählt hatten. In der Saison 2011/12 stand er in fünf Spielen auf dem Eis und erzielte drei Tore. Den Durchbruch in der Liga schaffte er aber erst nach seinem Trade zu den Canucks im März 2015. Insgesamt sind 291 Spiele und 138 Punkte (66 Tore, 72 Assists) in der regulären Saison für den Außenstürmer registriert. In den Stanley Cup Playoffs kamen zwei Einsätze ohne Scorerpunkt hinzu.


Möglicherweise ergeht es Bärtschi wie einigen anderen Spielern vor ihm, die nach einem Orts- und Tapetenwechsel noch einmal voll durchgestartet sind. Die Voraussetzungen dafür bringt er auf alle Fälle mit. Der Linksschütze ist schnell auf den Beinen, kreativ im Spiel nach vorne und besitzt einen ausgeprägten Torriecher. Mit diesen Qualitäten könnte er den Golden Knights zu mehr Secondary Scoring verhelfen. Genau das fehlte der Mannschaft in der entscheidenden Phase der diesjährigen Playoffs und war ein Grund dafür, weshalb die Titelträume platzten.

Ein zusätzlicher Vorteil für Bärtschi könnte sein, dass bei den Golden Knights mit ihm, Max Pacioretty und William Carrier bislang nur drei klassische Linksaußen für die kommende Saison unter Vertrag stehen. Dennoch wird die NHL-Rückkehr für ihn kein Selbstläufer, zumal Vegas ja noch reichlich Zeit für weitere Transfers bleibt. Der Schweizer muss in der persönlichen Vorbereitung im Sommer und im Trainingscamp richtig Gas geben, wenn er zu Saisonbeginn zu den Auserwählten von Trainer Peter DeBoer gehören will. Doch ein Anfang ist immerhin gemacht.

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