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(0:1) - (1:1) - (4:0)
25.09.2022, 19:00 Uhr

Auswärtsniederlage bei den Pinguinen

Jens Baxmann bleibt ein Teil der Lausitzer Füchse

Þ26 September 2022, 16:11
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Lausitzer Füchse

Die nackten Zahlen verheißen nichts Gutes: Viertletzten Platz im Ligaranking bei Überzahl (11,8 %), drittletzter beim Penaltykilling (Quote 71,4 %). Gegen Freiburg kassierte man das 1:2 bei numerischer Unterlegenheit; in Krefeld das 2:2, das die Partie zum Kippen brachte. Dazu sind nur vier eigene Tore in den letzten drei Matches wenig berauschend. Damit stehen nach der Auswärtsniederlage in der YAYLA-Arena vor 3.064 Zuschauern – darunter knapp 200 in Blau-Gelb – nun drei Niederlagen in Folge zu Buche. Doch die Saison ist ebenso noch jung wie unsere Equipe und die Art und Weise, wie sich die Füchse zwei Drittel lang beim Absteiger aus der PENNY DEL präsentierten, lässt darauf hoffen, dass es Woche für Woche weitere Fortschritte und in den nächsten Matches auch wieder Zählbares gibt.

Die Hausherren begannen wie die Feuerwehr und schossen aus allen Rohren. So musste sich unser Hüter Kristian Hufsky gleich richtig bewähren. Zweimal war unsere Nummer 38 zur Stelle, ein Versuch zischte über die Kiste. So überstand Blau-Gelb die erste Minute unbeschadet und tastete sich ins Match. Dort war man nach vier Minuten angekommen. Zweimal Roope Mäkitalo und einmal Hunter Garlent sorgten dafür, dass auch Sergey Belov im Tor der Seidenstädter ins Schwitzen kam. Fortan hatten die Füchse das Match komplett im Griff. Clarke Breitkreuz aus der Drehung (5.) und per Doppelchance Maxi Adam und Eric Hördler kamen an Belov nicht vorbei. Dann zog Marcel Müller fast folgerichtig eine Strafe. Das gute Powerplay blieb noch erfolglos. Aber als der DEL-Absteiger wieder komplett war, erkämpfte Maximilian Heim die Scheibe in der rechten Bandenecke. Toni Ritter zog ab, Belov ließ prallen und Tim Detig war zur Stelle, der humorlos einklinkte. Diese Führung war hochverdient! Doch sie rief auch die Heimischen auf den Plan. Kael Mouillerat (12.) und Eduard Lewandowski (15.) mussten anerkennen, dass Kristian Hufsky nicht nur irgendein Vertreter ist. Der stand immer wieder im Brennpunkt, als der KEV erst bei fünf gegen fünf „Überzahl“ spielte und nach Stockschlag von Lane Scheidl zum echten Spielervorteil kam. Da gab es zwei/drei Zitterszenen im Slot. Und Leon Niederberger semmelte ganz knapp vorbei (18.). Den Schlusspunkt unter die ersten 20 Minuten setzten dann wieder die Blau-Gelben. Ein vier gegen zwei wurde nicht optimal ausgespielt. Und gegen Garlents Direktschuss war Belov zur Stelle (19.). Die Statisten hatten 16:8 Torschüsse pro Weißwasser gezählt.

Der Mittelabschnitt begann mit einer kalten Dusche. Gerade zehn Sekunden waren absolviert, da egalisierten die Gastgeber den Spielstand. Marcel Müller hatte unseren Torwart weit aus dem Kasten gelockt, Zach Magwood erspähte das freie kurze Eck und traf. Die Angereisten zeigten sich wenig beeindruckt. Sandro Mayr konnte sich nur mit einem Textiltest helfen. In Überzahl feuerten die Füchse drei gute Distanzschüsse ab (24.) und einen gleich danach nahm sich Garlent (25.), doch Belov blieb stets Sieger. Anschließend gab es vier Bullys in 60 Sekunden. Überhaupt wurde die Partie intensiver und zerfahrener. Erst hatte Krefeld mehr vom Spiel, dann ab der 28. Minute wieder Weißwasser. Gerade noch konnte Belov dem Eric Valentin den Hartgummi vom Schläger stochern (30.), da schlug es ein. Clarke Breitkreuz hatte sich den Puck stibitzt und verlud den Pinguins-Goalie. Unser EHC führte wieder – und machte weiter Druck! So versuchte Dominik Tiffels alles festzuhalten, was ging – und kassierte zwei Minuten. In Überzahl traf Mäkitalo nur den Pfosten (33.). Dann wurde es ganz verrückt. Tiffels hatte seinen Schläger verloren und wollte den von Roope Mäkitalo klauen. Als das Gezerre um das Arbeitsmittel beendet war, langte Lane Scheidl noch eine durch. Das bescherte so den Schwarz-Gelben ein Powerplay. Und da ging der Kelch knapp an den Lausitzern vorbei. Hufsky parierte stark gegen das Solo von Alexander Weiß (37.). Wenig später zimmerte Marcel Müller den Puck an die Latte (38.). Irgendwie retteten unsere Jungs den knappen Vorsprung in die zweite Pause.

Logisch, dass die vom Niederrhein noch Zählbares holen wollten und entsprechend vehement in die Schlussperiode starteten. Lewandowski zog zentral aus vier Metern ab. Kristian Hufsky reagierte bestens (43.). Dann nahm Steve Hanusch eine Strafe. Erst konnte Hufsky gegen Müller und Lewandowski noch klären (46.). Sechs Sekunden vor Überzahlende stand Nikita Krymskiy im Slot goldrichtig und schoss hoch ein. Wütend zerdrosch Maxi Adam seinen Schläger. Doch es kam noch schlimmer. Marcel Müller kurvte zum Torraum, Hufsky verlor seine Kelle, im Durcheinander schlenzte Zach Magwood den Puck mit der Rückhand aus der Luft ins Tor – der Doppelschlag traf unsere Mannschaft ins Mark und brachte die Seidenstädter auf die Siegerstraße. Nach Videobeweis wurde die Bude nämlich gegeben. Selbst in einer weiteren Überzahl fanden die Füchse die Ordnung nicht wieder. Dann wurden sie ausgekontert. Mit einem Lob schickte Marcel Müller Zach Magwood auf die Reise, der sich gegen Korbinian Geibel behauptete und auf 4:2 stellte. Es folgte, was so üblich ist: Timeout Weißwasser, sechster Feldspieler für den Torwart – ohne Erfolg. Dafür besorgte Nikita Krymskiy noch den empty netter. 13:3 Torschüsse für die Heimischen belegen, dass der letzte Abschnitt nicht „füchselike“ war.

Zwei Drittel gutes, engagiertes Eishockey reichten so nicht gegen eine Mannschaft, die ihre individuelle Klasse nutzte und unsere Jungs eine Menge Lehrgeld zahlen ließ. Angesichts der Spiel- und Chancenanteile waren zwei eigene Treffer einfach zu wenig.

Die Trainerstimmen

Leif Strömberg: „Weißwasser war sehr präsent und hat lange sehr gut gespielt. Wir dagegen sind schlecht gestartet und haben uns nicht genügend unterstützt. Im letzten Drittel habe ich dann das gesehen, was ich von meiner Mannschaft sehen möchte. Und weil ich ihr vertraue, war ich mir auch sicher, dass wir den Sieg noch holen würden, was ja auch geklappt hat. Ich denke, das Resultat geht so in Ordnung. Zach Magwood hat ein exzellentes Spiel abgeliefert. Er war heute richtig heiß. Zuvor war er oft zu heiß. Das ist dann nicht gut für uns und ihn.“

Petteri Väkiparta: „Ich gratuliere Leif und den Pinguinen zum Sieg. Wir haben zwei Drittel sehr gut und stark gespielt. Wir haben nur wenig zugelassen und zahlreiche Chancen kreiert. Die Special teams haben heute den größten Unterschied gemacht. Wir haben kein Tor in Überzahl geschossen, Krefeld hat das letzte Powerplay genutzt. Und nach dem dritten Gegentor haben wir unsere Positionen verloren. Wenn ich aber das Spiel vom Freitag gegen Freiburg und das von heute vergleiche, dann war das heute ein Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen uns weiter stetig verbessern.“

Der kürzlich zurückgetretene Eishockeyprofi Jens Baxmann beginnt ein Fernstudium mit der Fachrichtung Sportmanagement. Den praktischen Teil des Studiums wird er bei den Lausitzer Füchsen absolvieren und fungiert gleichzeitig als sportlicher Berater der Weißwasseraner. Diese Umschulungsmaßnahme resultiert aus der Augenverletzung, die ihn zum Ende seiner aktiven Eishockeykarriere zwang.

Der 37-jährige Bald-Student freut sich auf seine zukünftigen Aufgaben: „Auch wenn ich die Entscheidung, meine Eishockeykarriere zu beenden, nicht selbst treffen konnte, freue mich auf meinen künftigen Alltag. Zudem bin ich Dirk Rohrbach und den Lausitzer Füchsen dankbar, dass sie mich auf diesem Weg begleiten und unterstützen werden. Ich freue mich sehr auf die weitere Zeit hier in Weißwasser.“

Beim Heimspiel gegen den EHC Freiburg bedankten sich die Lausitzer Füchse für den sportlichen Einsatz und verkündeten das weitere Engagement der ehemaligen Nummer 29. Somit bleibt ein deutsches Eishockey-Aushängeschild, das auch von den Fans am vergangenen Freitag gebührend gefeiert wurde, in der Lausitz.

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