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(1:2) - (2:2) - (0:1)
18.02.2021, 19:30 Uhr

Auch zweites Spiel gegen Freiburg verloren

Füchse sind torlos und ratlos zugleich

Þ20 Februar 2021, 03:11
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Lausitzer Füchse

Führungsspieler, wo seid ihr??? Einen Tag nach dem eher unglücklichen 3:4 nach Penaltyschießen gegen die Wölfe Freiburg unterlagen unsere Lausitzer Füchse auch im zweiten Aufeinandertreffen binnen 24 Stunden, diesmal mit 0:2. Keine Frage: Der Sieg der Gäste ging in Ordnung. Was aber nachdenklich stimmt, ist der Umstand, dass man heuer eher das Gefühl hatte, Weißwasser hätte drei Spiele binnen vier Tagen bestreiten müssen. Dieses Pensum aber spulten die Schwarzwälder herunter – mit Bravour. Die „Russell-Bande“ präsentierte sich richtig stark als verschworene Gemeinschaft, die nun sieben Partien in Folge gewinnen konnten. Unsere Blau-Gelben dagegen waren nur ein Drittel lang richtig „on fire“. Dabei startete der heimische EHC mit vier Imports im Feld. Weil Tobias Ancicka ins Tor rückte, war Kale Kerbashian, der gestern pausierte, wieder dabei. Er lief mit Rylan Schwartz und Bennet Roßmy in der zweiten Sturmlinie auf. Was auch immer aber Coach Chris Straube aktuell probiert, um die optimalen Angriffsformationen zu finden, es hapert an der „Produktivität“. Und sicher kann man auch heute wieder den Faktor „Glück“ ins Feld führen. Hier knallt der Puck an das Gestänge und springt zurück. Dort knallt er an den Innenpfosten und verschwindet im Netz. Aber schlussendlich entschieden die Hausherren zu viele „fifty-fifty-Situationen“ eben nicht für sich, kamen öfter den einen Schritt zu spät oder machten ihn zu wenig – und nicht alle Akteure unseres Teams ließen den unbedingten Willen, dieses Match zu ziehen, sich dafür notfalls auch aufzuopfern, erkennen. Zur Ehrenrettung sei erwähnt, dass dieser Vorwurf am wenigsten die „Jugendbrigade“ trifft.

In Minute drei meldeten sich beide Mannschaften im Spiel an. Jonathon Martin, der irgendwann im Spielverlauf verletzt passen musste, hatte das große, freie Toreck vor sich, schoss aber an die Latte. Im Gegenzug war es Gregory Saakyan, der viel zu viel Platz hatte, aber schräg nicht an Tobias Ancicka vorbeikam. Ab Minute fünf machten die Breisgauer mächtig Ballett. Das sah zeitweise wie Powerplay bei fünf gegen fünf aus. Jordan George schräg, Chris Billich direkt vor unserem Hüter (beide 5.), Nick Pageau mit kreuzgefährlichem Schlagschuss von der Blauen Linie (6.), zweimal Saakyan ganz allein vor Ancicka (7.) – das 0:1 lag in der Luft und auch das erste Powerbreak konnte die Wölfe zunächst nicht bremsen. Nur Nino Kinder hatte zwischenzeitlich eine gute Füchse-Möglichkeit, zielte aber zu ungenau. Das folgende Kurz-Chaos vor Ben Meisner bereinigte die Gästedefensive kompromisslos (9.). Dann stand Andreé Hult frei im Slot, aber Tobi Ancicka konnte den Einschlag des Spielgerätes irgendwie verhindern (13.). Mit der ersten Strafe für die Angereisten drehte sich die Partie. Nun waren es die Oberlausitzer, die vehement drückten. Zuvor war schon Kerbashian zentral aus fünf Metern an Meisner gescheitert und Saakyan war zwar bei einem Zwei-gegen-eins-Konter schon um „Ance“ herum, aber auch hinter das Tor gedrängt (beides 14.). Die erwähnte Herausstellung von Billich führte zu einem vier gegen vier. Da brachte Rylan Schwartz das Kunststück fertig, erst den linken Pfosten mittig und Sekunden danach den rechten außen zu treffen (16.). Thomas Reichel und Nino Kinder arbeiteten vor dem Wölfe-Torwart im Slot. Der aber hielt unten dicht (17.). Und bei freier Schussbahn knallte Martin Richtung Tor, schoss aber nur Simon Danner den Schläger aus der Hand (19.). Die zweite Hälfte der ersten Periode ließ aber auf erfolgreiche Ostsachsen hoffen.

Die hatten durch einen Fernschuss von Brad Ross (21.) und durch Tim Detig (nach toller Vorarbeit von Ludwig Nirschl), der direkt abzog, aber nur das Stockende der Torwartkelle von Ben Meisner traf (24.), gute Gelegenheiten zur Führung. Die fiel dann auf der anderen Seite. Andrew Clark stürzte im Angriffsdrittel. Über die so freie rechte Seite zog Chad Bassen auf und davon, entschied sich für den Schrägschuss, der vom Innenpfosten den Weg ins Netz fand. Kurz danach hätten erst George und folgend Linsenmaier, der eineinhalb Meter vor Ancicka abfälschte, den Vorsprung ausbauen können (28.). Auch Hult musste die Klasse unseres Goalies anerkennen (33.). Dazwischen waren es Clark und Martin, die Lebenszeichen der Unsrigen entsendeten (beide 30.), aber in Meisner ihren Meister fanden. Sodann verflachte die Begegnung. Es hatte etwas von „Gewürge“, weil Scheiben immer wieder versprangen, lange Pässe nicht ankamen bzw. insgesamt die Fehlpassquote stieg. Erwähnenswert waren ein Schrägschlagschuss von Clark über das Freiburger Tor (37.) und ein Aussetzer von Kerbashian, der sich sechs Meter vor dem Tor den Puck von George klauen ließ. Unser „Fuchs des letzten Jahres“ konnte Ancicka aber nicht überwinden (39.). Das gelang vor der zweiten Sirene allerdings Patrick Kurz. Nach einem Fehlabspiel von Moritz Raab wurde der Defender an der Blauen Linie bedient. Und weil bei Freiburger Distanzschüssen fast immer ein Akteur vor Ancicka postiert war, sah unser Schlussmann das Hartgummiteil zu spät, das über den Schoner und die Linie flutschte. Nun war der Weg zu Zählbarem noch weiter geworden. Betrachtete man allerdings die sich in den Füchse-Gesichtern abzeichnende Verzweifelung, war die Prognose, dass unser EHC heute wohl auch fünf Drittel spielen könnte, ohne zu treffen, nicht schwer zu stellen.

Unsere Jungs versuchten es dennoch weiter. Ein abgefälschter Nick-Walters-Schuss klatschte an die Maske von Meisner (44.). In Überzahl probierte es Schwartz aus spitzem Winkel. Der Puck touchierte aber nur die Latte (45.). Dann war es Ben Meisner, der gegen einen Clark-Flachschuss die Matte ausfuhr (47.). Und damit aber war es mit der blau-gelben Herrlichkeit vorbei. Freiburg riskierte nicht mehr als nötig, stand hinten sicher und hatte dennoch die gefährlicheren Abschlüsse, zumal es bei den Heimischen immer ungenauer wurde. Schon 2:39 min. vor Ende machte Tobias Ancicka für den zusätzlichen Feldspieler Platz. Aber weder die Auszeit 131 Sekunden vor Ultimo noch eine Strafe gegen Pageau, die 51 Sekunden vor der Sirene sogar doppelten Feldspielervorteil bescherte, änderten etwas daran, dass unsere Abschlüsse zu schlecht und Ben Meisner zu gut war(en). Marc Wittfoth‘ Schlenzer aus 15 Metern am leeren Tor vorbei war das Highlight in dieser Phase (58.). So ging ein Match zu Ende, das man nicht unbedingt gesehen haben musste. Was bleibt, ist eine gewisse Ratlosigkeit und die Frage: Ist der Impuls des Trainerwechsels vielleicht schon verpufft?

Schlüsselszene

Das 0:1 fiel in eine Phase, als unsere Cracks noch richtig gut dabei waren. Nach dem Gegentor aber schienen der Kopf nicht mehr frei und die Beine zunehmend schwerer.

Dirigent

Wölfe-Coach Peter Russell dirigierte seine Truppe phasenweise lautstark und mit klaren Ansagen. So „brüllte und gestikulierte“ er Luca Trinkberger vor die Füchse-Strafbanktür, aus der Rylan Schwartz erwartet wurde. Auch in der empty-net-Phase ordnete er von Außen die optimalen Positionen.

Fragezeichen

In der 51. Minute bekam Rylan Schwartz zwei Strafminuten für Spielverzögerung. Dabei hatte der Puck definitiv die Spielfläche nicht verlassen. Wer eine Erklärung für diese Herausstellung hat: Bitte liefern!

Kopftreffer

Nach 42 Minuten traf ein auf die Ränge fliegender Puck in Block S, Reihe sechs, die linke Nachbarin von Dieter Krein unmittelbar am Kopf. Die „Dame“ schüttelte sich kurz und blieb in Position. Bloß gut: Die Scheibe schlug nur im „Papplikum“ ein.

Musterbeispiel

Es war Simon Danner, der heute (auch) den Unterschied zwischen Sieger und Besiegtem aufzeigte. Der Freiburger Angreifer wurde erst von Moritz Raab (9.) und dann von Ondrej Pozivil (47.) abgeschossen. Trotz jeweils erkennbarer Schmerzen biss sich der 34-Jährige durch, kam jeweils zurück und half so, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Da lebte der Spruch auf, für den Erfolg auch dahin gehen zu müssen, wo es wehtut.

Bedenkenswert

Zwei Spiele gegen Freiburg, drei Torschützen: Rentsch, Roßmy, Walters. Sollten da nicht (auch) andere Namen stehen?

Der Top-Spieler: Benjamin Meisner

Freiburgs Goalie machte eine saustarke Partie, hatte immer den ersten Schuss, ließ nicht so viele Rebounds zu und war notfalls auch mit dem Glück im Bunde. Allerdings: Weil nur selten mal ein EHC-Crack direkt vor dem Hüter platziert war, hatte der viel zu oft viel zu viel Sicht.

Die Trainerstimmen:

Peter Russell: „Es ist einfach nur stark, wie die Mannschaft die drei Spiele in vier Tagen absolviert hat. Natürlich ist es für uns eine neue Erfahrung und man kann auch nicht jedes Match gleich bestreiten. Aber wie die Jungs es gelöst haben, das ist fantastisch. Ben Meisner hat prima gehalten. Wir haben die ganzen Rebounds gut geklärt. Vor ein paar Wochen haben wir noch ein paar Spiele verloren. Jetzt gewinnen wir in Serie. Man merkt, dass die Körpersprache eine andere ist. Es werden die Schüsse geblockt, jeder hilft jedem. Ich bin sehr zufrieden, wie wir diese Woche jetzt beendet haben. Für uns als einen eher kleinen Club haben wir uns eine tolle Position erarbeitet.“

Chris Straube: „Peter hat Recht. Irgendwie kommt Freiburg jetzt immer als Sieger aus den Spielen. Sie hatten auch eine kleine Niederlagenserie. Jetzt aber gewinnen sie alles. Wir sind auch auf der Suche nach dem Schalter. Ich denke, dass wir heute gut gespielt haben und auch viele Chancen hatten. Nur haben wir eben kein Tor gemacht. Vielleicht wollten wir bei den Rebounds zu viel und waren zu nahe am gegnerischen Tor. Freiburg hat jetzt einen Lauf. Wir brauchen schnellstens ein Erfolgserlebnis, um dann auch eine Siegesserie zu starten.“

Tore:
0:1 (26:24) Chad Bassen ( Gregory Saakyan , Evan Mosey )
0:2 (38:48) Patrick Kurz ( Christian Billich , Scott Allen )

Strafminuten

Weißwasser: 2-4 (2-0-2) Freiburg: 4-8 (2-0-6)

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