Die Ravensburg Towerstars mussten die weite Heimreise aus Kassel mit einer 2:5 Niederlage im Gepäck antreten. Das Team von Coach Jiri Ehrenberger war nach dem 3:2 Anschlusstreffer zwar noch einmal nahe am Ausgleich dran, insgesamt wog eine viel zu träge erste Spielhälfte in der Gesamtbetrachtung aber zu schwer.
Der Startabschnitt in diesem Spiel gestaltete sich so gar nicht nach dem Geschmack der Towerstars. Zum einen kamen viele Pässe beim Spielaufbau nicht präzise an, des Weiteren kamen die Huskies sofort mit viel Tempo in die Ravensburger Zone. Bereits nach zwei Minuten hatte Keeper Jonas Langmann Glück, dass ein von ihm abgewehrter Puck sich erst hinter dem Tor senkte.
Nach knapp sechseinhalb Minuten gab es für den Ravensburger Keeper jedoch nichts zu halten. Die Huskies hatten sich durch Richard Mueller vor das Tor gekämpft, aus einer unübersichtlichen Situation heraus kam dann Toni Ritter zum Schuss und die Scheibe schlug flach zum 1:0 für Kassel ein. Eine bereits angezeigte Strafzeit gegen die Towerstars kam damit nicht mehr zum Tragen.
Die Towerstars hatten sofort nach dem Anspielbully ihre erste wirklich gute Möglichkeit, doch Mathieu Pompei scheiterte aus kurzer Distanz an Torhüter Melichercik. Schien die Antwort der Oberschwaben zunächst vielversprechend, folgte schon alsbald der nächste Rückschlag. Nachdem eine Strafzeit gegen Vincenz Mayer noch schadlos überstanden wurde, setzte es sofort danach für David Zucker zwei Minuten. Rund eine Minute konnten sich die Unterzahlformationen wehren, dann aber traf Kassels Neuzugang Sylvestre im Nachschuss zum 2:0.
Die Hausherren waren auch in den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts die dominantere Mannschaft, teilweise wurde die Ravensburger Defensive lange Zeit in der eigenen Zone eingeschnürt. Nicht gut tat den Towerstars in dieser Phase, dass Stürmer Daniel Pfaffengut in der 26. Minute zeitgleich zwei Strafminuten kassierte. Noch während der ersten zwei Minuten nutzten die gastgebenden Schlittenhunde ihre Möglichkeit eiskalt aus und ein von Jens Melleur nachgestocherter Puck fiel zum 3:0 ins lange Eck.
Immerhin wussten die Towerstars den durchaus frustrierenden Zwischenstand als Signal für mehr Engagement, die Partie war danach weitgehend ausgeglichen und jetzt verbuchten auch die Towerstars endlich mehr Schüsse auf das gegnerische Tor. Das wurde dann eineinhalb Minuten vor der zweiten Pause prompt belohnt. Nachdem David Zucker noch frei vor dem Tor am Huskies Torhüter gescheitert war, traf Pawel Dronia im Nachschuss präzise zum 3:1 Anschlusstreffer ins linke Eck.
Dass die Towerstars zur zweiten Pause wieder etwas mehr Hoffnung auf Punkte schöpfen konnten, war auch der Verdienst von Jonas Langmann. Der hielt in der 38. Minute einen Penalty gegen Jace Hennig, als Thomas Supis vor dem Tor eine sprichwörtliche Notbremse ziehen musste.
Für den Schlussabschnitt hatten sich die Oberschwaben einiges vorgenommen, dies war schon in den ersten Szenen ersichtlich. Zunächst scheiterte Robin Just frei im Slot nur knapp, dann kam Ilkka Pikkarainen nach scharfem Pass von Olivier Hinse einen Schritt zu spät. Danach sahen die 2694 einen offenen Schlagabtausch mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten.
In der 48. Minute hatten die Towerstars samt mitgereister Fans zum Torjubel schon angesetzt, als Robin Just im Powerplay aus drei Metern das kurze Eck offen sah. Doch wieder parierte Mechilercik glänzend. Nach dem nächsten Anspielbully war der direkte Anschlusstreffer dann aber doch perfekt und es kam noch einmal richtig Spannung ins Spiel. Vor allem deshalb, weil die Towerstars jetzt Riesenmöglichkeiten bekamen, gleich zweimal scheiterten David Zucker und Olivier Hinse jedoch bei zielstrebigen Einzelaktionen. Die vergebenen Möglichkeiten schmerzten, denn in der 52. Minute kamen die Oberschwaben im eigenen Drittel nicht in Puckbesitz. Meilleur drückte freistehend die Scheibe zum vorentscheidenden 4:2 ins Tor. „Das war ärgerlich, denn der Treffer fiel aus dem Nichts und die Szene hätte man besser lösen können“, ärgerte sich Trainer Jiri Ehrenberger nach dem Spiel.
Die Towerstars versuchten in der Schlussphase noch einmal alles und nahmen eineinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch die Huskies eroberten sich die Scheibe und mit dem Schuss ins leere Ravensburger Tor machte Kassel Jens Meilleur den Deckel zu und den eigenen Hattrick perfekt. „Eine ansprechende Hälfte reicht halt leider nicht, um hier aus Kassel etwas mitzunehmen“, resümierte Towerstars Trainer Jiri Ehrenberger.
Durch den gleichzeitigen Heimsieg des ESV Kaufbeuren über Bad Nauheim ist der Vorsprung auf Platz 2 jetzt auf drei Punkte zusammengeschmolzen. Die nächste Gelegenheit dies wieder zu ändern gibt es für die Oberschwaben am Sonntag um 18.30 Uhr. Dann sind die Dresdner Eislöwen zu Gast in der CHG Arena.
Auf diesem Wege ergeht auch nochmals der Hinweis, dass am Samstag, 15. Dezember ein Teil des Team von 12 bis 13.30 Uhr im Fanshop in der Marktstraße für eine Autogrammstunde zu Gast ist. Dazu gibt es aus dem breiten Fanartikel-Sortiment viele attraktive Geschenkideen für Freunde und Verwandte.
Tore:
1:0 13:18 Ritter (Mueller, 6:5 )
2:0 17:44 Sylvestre (Ritter, Heinrich, 5:4)
3:0 26:08 Meilleur (Gron, 5:4)
3:1 38:27 Dronia (Zucker,Mayer)
3:2 48:45 Just (5:4)
4:2 51:45 Meilleur
5:2 58:38 Meilleur (Gron, Sylvestre, Empty net).
Strafminuten: Kassel 8, Ravensburg 14
Zuschauer:2694