Die Straubing Tigers gewannen am Sonntagnachmittag auch ihr letztes Hauptrundenspiel gegen die Iserlohn Roosters mit 5:1. Da sich in den Parallelspielen Mannheim gegen Düsseldorf und Ingolstadt gegen Wolfsburg durchsetzten, bleiben die Tigers auf dem vierten Tabellenplatz und treffen nun im Viertelfinale – mit Heimrecht im ersten Spiel – auf die Grizzlys Wolfsburg.
Ausgangssituation
Für die Iserlohn Roosters ging es am letzten Hauptrundenspieltag nach der deutlichen 3:8-Klatsche gegen Red Bull München am Dienstag nur noch darum, sich von dieser DEL-Saison anständig zu verabschieden. Auf Rang 13 mit vier Punkten Rückstand auf den Tabellenzehnten Frankfurt waren die Playoffs für die Sauerländer nicht mehr zu erreichen. Headcoach Greg Poss kündigte daraufhin an, im letzten Saisonspiel mehreren jungen Spielern den Vorzug zu geben.
Die Straubing Tigers dagegen hatten gute Gründe, das letzte Hauptrundenspiel ernst zu nehmen. Einerseits sollte das Playoff-Heimrecht gegenüber dem Rangfünften Wolfsburg abgesichert werden. Anderseits bestand sogar die Möglichkeit, die Adler Mannheim abzufangen und somit noch die Chance auf die erneute Champions Hockey League-Qualifikation zu wahren.
Der Straubinger Cheftrainer Tom Pokel konnte nicht auf Yannik Valenti (Saisonende) zurückgreifen und verzichtete zudem auf Garrett Festerling, Benedikt Kohl, Ian Scheid, Trent Bourque, Yuma Grimm und Bastian Eckl.
Im Team von Greg Poss fehlten Ryan O´Connor, Brent Raedeke, Lean Bergmann, Chris Brown, Hubert Labrie, Kaspars Daugaviņš, Hannibal Weitzmann, Yannick Proske, Tim Bender, Colin Ugbekile, Casey Bailey und Kris Foucault.
Spielverlauf
Das Spiel begann turbulent: Die Roosters machten vom Bully weg deutlich, dass sie nicht gewillt waren, nur für die Straubing Tigers Spalier zu stehen. Bereits in der ersten Minute brachte Iserlohns Youngster Nils Elten das Tigers-Tor in Gefahr. Sein verdeckter Schuss wurde aber von Stephan Daschner geblockt. Gleich beim folgenden Bully bekamen sich Emile Poirier und Joshua Samanski in die Wolle und mussten nach ihrem kurzen Faustkampf für jeweils fünf Minuten zuschauen. Wenig später musste Cody Lampl aufgrund eines Kniechecks auf die Strafbank, wodurch Iserlohn schon in der dritten Minute zum ersten Powerplay kam. Ex-Tiger Sena Acolatse visierte zweimal von der blauen Linie das Tigers-Tor an, schoss aber einmal vorbei und wurde beim zweiten Mal geblockt. In der Folge blieb Iserlohn dran. Den Schuss von Lennard Nieleck hielt Tigers-Goalie Hunter Miska, der auch dessen Nachschuss abwehrte. Es dauerte ganze sechs Minuten, ehe Straubing zum ersten Torschuss kam, doch Marcel Brandt zielte knapp vorbei. Gleich darauf kam Taylor Leier frei zum Schuss, aber Jonas Neffin im Roosters-Tor war auf dem Posten. Und im direkten Gegenzug fuhren Eric Cornel und Christopher Bigras einen Konter, den letzterer zum 0:1 abschloss (8. Min.). Straubing bekam nach dem Gegentreffer langsam das Spiel in den Griff. Chancen u. a. durch Luke Adam folgten. In der 13. Minute kam Straubing zum ersten Powerplay. Maxim Rausch wanderte wegen Beinstellens in die Kühlbox. Zunächst wurde es aber erneut handfest. Mike Connolly und JC Lipon lieferten sich eine kurze Auseinandersetzung mit Torsten Ankert und Maciej Rutkowski und mussten allesamt ebenfalls auf die Strafbank. Gute Chancen blieben im Powerplay Mangelware. Die beste hatte Marcel Brandt, der aber seinen eigenen Mitspieler Leier abschoss. Rausch war kaum wieder auf dem Eis, als Eric Cornel wegen hohen Stocks in die Kühlbox musste (15. Min.). Travis Turnbull und zweimal Leier kamen zu guten Gelegenheiten, brachten den Puck aber nicht im Iserlohner Tor unter. Besser machte es kurz vor Ablauf der Strafzeit Parker Tuomie (17. Min.). Nach einem Pass von Adam zog Tuomie direkt ab und traf über die Fanghand von Neffin ins Netz. Zwei Minuten vor Drittelende musste Erik Buschmann wegen Haltens auf die Strafbank. Mehrfach brannte es nun lichterloh vor dem Roosters-Tor. Tuomie, Zengerle und St. Denis hatten die Führung auf dem Schläger, scheiterten aber an Neffin oder der Latte.
Die ersten Minuten des zweiten Drittels verliefen zunächst ohne größere Torchancen. In der 26. Minute erzielte Travis St. Denis die 2:1-Führung für die Tigers. Leier umkurvte das Iserlohner Gehäuse, spielte auf St. Denis, der aus spitzem Winkel unter Neffins Arm ins Tor traf. Gleich darauf bekam Straubing auch noch ein Powerplay zugesprochen, denn Anthony Rech musste wegen Hakens auf die Strafbank. Jason Akeson und Brandt scheiterten zunächst noch an Neffin. Im zweiten Versuch hämmerte Brandt dann aber den Puck in die Maschen (28. Min.). Drei Minuten später hatte Brandon Manning die große Gelegenheit, auf 4:1 zu erhöhen, brachte den Puck aber zweimal nicht an Neffin vorbei. In der 31. Minute musste Adam wegen Behinderung in die Kühlbox. Das Iserlohner Powerplay sorgte allerdings kaum für gefährliche Situationen vor dem Tigers-Tor. Nach Ablauf der Strafe fuhren Adam und Lipon einen Konter, doch letzterer wurde im letzten Moment am Torschuss gehindert. Auch ein weiteres Iserlohner Powerplay nach Strafe gegen Joshua Samanski wegen Beinstellens nutzten die Roosters nicht zum Anschlusstreffer. Stattdessen hätten Leier und St. Denis beinahe die Führung erhöht, passten aber letztlich einmal zu viel hin und her.
Das letzte Drittel war erst wenige Sekunden alt, da machte Marcel Brandt mit einem Hammer von der blauen Linie alles klar (41. Min.). Nach einer Großchance von Travis Turnbull, der aber nur den Außenpfosten traf, gab es Diskussionsbedarf zwischen Tigers-Kapitän Sandro Schönberger und Maxim Rausch. Beide wurden vom Schiedsrichtergespann in die Kühlbox geschickt. Den zusätzlichen Platz auf dem Eis nutzte JC Lipon umgehend zu seinem 20. Saisontor (44. Min.). In den folgenden Minuten blieb Straubing dran. Leier zielte aus der Drehung knapp am Pfosten vorbei und bei St. Denis war zweimal der Goalie im Weg. In der 53. Minute war dann wieder Iserlohn an der Reihe. Anthony Rech scheiterte binnen Sekunden gleich dreimal an Hunter Miska im Tigers-Tor. In den verbleibenden Minuten passierte nicht mehr viel und so schlossen die Straubing Tigers die Hauptrunde der Spielzeit 2022/23 mit einem souveränen 5:1-Heimsieg ab.
Ausblick
Die Tigers treten am 14. oder 15. März im ersten Viertelfinale zunächst zuhause gegen die Grizzlys Wolfsburg an. Am Freitag, dem 17. März, folgt ein Auswärtsspiel in der EisArena Wolfsburg und am Sonntag, dem 19. März, ist das dritte Spiel im heimischen Stadion am Pulverturm.