Die Dallas Stars sind am Donnerstag zum ersten Mal in der Best-of-7-Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference gegen die Seattle Kraken in Führung gegangen. Zu Hause im American Airlines Center gelang ihnen in Spiel 5 ein 5:2-Sieg.
"Es ist ähnlich wie in der ersten Runde gegen die Minnesota Wild", erklärte Trainer Pete DeBoer. "Es ging mit einer Niederlage nach Verlängerung zu Hause los und dann mussten wir aufholen. Wir haben heute darüber gesprochen, dass wir in Spiel 5 die Chance haben, die Kontrolle zu übernehmen, wie gegen Minnesota. Das haben wir geschafft. Jetzt müssen wir die Serie auswärts nach Hause schaukeln, wie wir es gegen Minnesota gemacht haben. Hoffentlich ist das Ergebnis das gleiche."
Nach einem 1:2-Rückstand in der Serie nach drei Partien sorgte die Renaissance der Offensive der Stars für die Wende. In den ersten drei Spielen gelangen ihnen zehn Tore. Nun trafen sie in zwei Spielen elf Mal. Angeführt wurden sie dabei von den großen Namen in der ersten Reihe. In Spiel 5 war Roope Hintz mit zwei Toren und einem Assist die prägende Figur, Jason Robertson steuerte drei Vorlagen bei und Joe Pavelski verzeichnete ein Tor und einen Assist.
Im ersten Drittel sorgte Wyatt Johnston (4.) auf Vorlage von Kapitän Jamie Benn für das 1:0, obwohl die Kraken den Spielabschnitt eigentlich dominierten. Sie kamen auf ein Torschussverhältnis von 14:5, konnten Torwart Jake Oettinger aber nicht überwinden. Stattdessen baute Hintz (6.) die Führung aus.
Im Mitteldrittel brauchte Pavelski nur 35 Sekunden für das 3:0. Es folgte das Gegenteil des ersten Drittels. Dallas war mit 12:7 Schüssen die spielbestimmende Mannschaft, Seattle schlug aber durch Adam Larsson (22.) und Jared McCann (28.) zurück. Im Schlussabschnitt hatten die Kraken mit 10:4 Schüssen wieder ein klares Übergewicht, Hintz lieferte aber (52.) das 4:2 und Radek Faksa erzielte mit einem Empty-Netter den Endstand.
Für Seattles Torwart Philipp Grubauer war es mit 16 Saves ein schwarzer Tag, die Stars durften dank ihrer besten Scorer hingegen feiern. Pavelski setzte seine starke Serie fort. Er kehrte in Spiel 1 der zweiten Runde nach einer Verletzung, die er sich im ersten Spiel der ersten Runde gegen Minnesota zugezogen hatte, zurück und lieferte sofort vier Treffer. In Spiel 2 und 3 legte er je ein Tor nach und erhöhte sein Konto am Donnerstag auf sieben Tore und acht Punkte gegen die Kraken.
"Da ändert sich nicht viel", sagte Robertson mit Blick auf Pavelskis Rückkehr. "Wir spielen schon ein paar Jahre in einer Reihe. Wenn er von der Verletzung zurückkehrt, läuft alles automatisch wieder wie gewohnt. Das braucht man in den Playoffs."
Hintz war in der ersten Runde mit zwölf Punkten der Albtraum der Wild. Gegen Seattle begann die Serie für ihn mit einer Vorlage in drei Spielen nur schleppend, nun legte er in zwei Partien aber fünf Zähler nach. So zog er mit 18 Punkten (8 Tore, 10 Assists) mit Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers als punktbester Spieler der Playoffs gleich.
"Er ist ein dynamischer Spieler und einer unserer besten Stürmer", lobte Robertson seinen Teamkollegen Hintz. "Er ist ein Arbeitstier. Er macht alles für uns. Er spielt in Unterzahl, im Powerplay und hat viel Eiszeit. Er hat unseren Respekt. Wir wissen, was wir an ihm haben und was er uns bringt."
Die Kraken stehen in der zweiten Saison ihrer jungen Franchisegeschichte erstmals in den Playoffs und müssen nun gewinnen, um das Aus zu verhindern. Dallas könnte mit dem nächsten Sieg hingegen ins Western Conference Finale einziehen. Das gelang den Stars zuletzt 2020. Seinerzeit unterlagen sie erst im Stanley Cup Finale den Tampa Bay Lightning in sechs Spielen. Nachdem die treibenden Kräfte im Angriff der Stars offenbar wieder zu ihrer Form gefunden haben, scheinen die Chancen dafür nicht schlecht zu stehen. Das möglicherweise entscheidende Spiel 6 findet am Samstag in Seattle statt (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 1 Uhr MESZ).