Sie ist ein wenig frostig, die Stimmung bei den Iserlohn Roosters – und das liegt nicht daran, dass man am gestrigen Morgen auf dem Weg in die Balver Zinn Arena mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwo auf dem stellenweise spiegelglatten Vorplatz ausgerutscht ist. Viel mehr ist Ursachenforschung angesagt: „In der Phase in der wir aktuell sind, darf es uns nicht passieren, dass wir innerhalb kürzester Zeit ein 3:0 hergeben. Erst recht nicht zwei Mal so kurz hintereinander“, sagt ein konsternierter Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Roosters. „Wir haben unter Druck keine guten Entscheidungen getroffen und uns selbst in die Bredouille gebracht. Da müssen wir einfach mehr erwarten können“, fügt er an.
Es wurden – man ist fast geneigt zu sagen ‚mal wieder‘ – einige unangenehme Gespräche geführt, in denen kein ‚Ja, aber‘ geduldet wurde. „Ich erwarte, dass sich jeder Einzelne an das hält, was wir im Interesse des Teams vorgeben. Dann gewinnst Du solche Spiele auch“, sagt ein ungewohnt schmallippiger Greg Poss im Hinblick auf das heutige Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven (19:30 Uhr, live bei MagentaSport und Radio MK).
Wie immer in solchen Situationen stellt sich die Gretchenfrage nach dem ‚Warum?‘ – und wie immer in solchen Situationen lässt sie sich nicht wirklich beantworten. Als einmaliger Ausrutscher kann das 3:4 gegen die Nürnberg Ice Tigers vor zwei Wochen nach dem Spiel gegen Köln jedenfalls nicht mehr gewertet werden. „Es ist ja nicht so, dass uns der Gegner auf einmal überrascht hat und wir keine Antwort hatten. Wir holen die Teams durch unsere eigenen Fehler ins Spiel zurück und bringen uns selbst um den Lohn. Das müssen wir dringend abstellen, da müssen wir – einfach formuliert – cleverer sein. Ich erwarte von der Mannschaft heute Abend eine Reaktion“, sagt Poss klar und deutlich.