Der EC-KAC startete hellwach in die Partie und schrieb in den ersten drei Spielminuten zwei Mal an, Petersen und van Ee trafen jeweils nach entscheidenden Scheibeneroberungen ihrer Teamkollegen. Die Pioneers verkürzten noch im ersten Drittel mit ihrem ersten Powerplay-Treffer in der Serie (Owre), nur 80 Sekunden nach dem ersten Seitenwechsel stellte Kraus den alten Vorsprung wieder her, indem er einen Postma-Blueliner in die Maschen abfälschte. Im zweiten Abschnitt wurde je ein Treffer pro Team (Schwinger bzw. Pastujov) nach Videostudium wieder aberkannt, im dritten Durchgang sorgte Petersen mit einem scharfen Handgelenksschuss für die Vorentscheidung zu Gunsten der Klagenfurter. Den Schlusspunkt setzte im Verlauf einer langen Empty Net-Phase am Ende Ganahl, der vom linken Flügel aus in den verwaisten Kasten einsendete.
Die Rotjacken legten einen Start nach Maß hin, Johannes Bischofberger eroberte den Puck, den er in die rechte Rundung zu Thomas Hundertpfund passte, der Kapitän lieferte ein scharfes Querzuspiel an den Crease, wo Nick Petersen im ersten Versuch scheiterte, dann aber seinen eigenen Rebound verwertete (1.). Ein abgefälschter Macierzynski-Schuss aus dem Zentrum plumpste neben dem Kasten zurück auf das Eis (3.), im Gegenzug verdoppelten die Klagenfurter ihren Vorsprung: Nun war es Daniel Obersteiner, der in der Rundung die Scheibe eroberte, seinen Pass verwertete von den linken Hashmarks aus Finn van Ee per Direktabnahme (3.). Bei angezeigter Strafe gegen den EC-KAC scheiterte Kevin Macierzynski von links aus an Sebastian Dahm (6.), im folgenden Powerplay gelang den Pioneers aber ihr erster Überzahltreffer im Viertelfinale: Steven Owre sendete vom hinteren Ende des rechten Anspielkreises aus halbhoch in die lange Ecke ein (7.). Bei den Klagenfurtern wischte Obersteiner über ein van Ee-Zuspiel, der so zu Witting gleitende Puck wurde von diesem auf die Beinschoner von Alex Caffi platziert (8.), auf der Gegenseite trat van Nes nach Owre-Steilpass zum partiellen Breakaway an, Steven Strong verfolgte ihn jedoch gut und Sebastian Dahm schloss seine Pads (9.).
Nach einem schnellen Zoneneintritt wurde Thomas Vallant diagonal im Slot bedient, verfehlte jedoch das Ziel knapp (13.), es folgte das zweite Überzahlspiel für die Vorarlberger. Dieses verteidigten die Klagenfurter mit fünf Clearings souverän, danach kamen sie selbst zu zwei überlappenden Phasen numerischer Überlegenheit: Eine Passkombination bei „Fünf-gegen-Drei“ endete mit einem Bischofberger-Onetimer von den linken Hashmarks aus, den Caffi parieren konnte, eine Direktabnahme von Jesper Jensen Aabo aus dem linken Rückraum detonierte nur an der Querlatte (jeweils 18.). Bei einfacher Überzahl zog Paul Postma aus dem rechten Faceoff-Kreis mit der Vorhand ab, Alex Caffi wehrte den Schuss auf die lange Ecke mit dem Blocker ab (19.).
Auch die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte dem EC-KAC: Ein satter Schlagschuss von der blauen Linie aus, abgegeben von Paul Postma, wurde von Niki Kraus am Torraum mit der Spitze seiner Schlägerschaufel in die Maschen abgelenkt, das Video Review bestätigte die On-Ice-Entscheidung der Referees, der Treffer zählte (22.). Als Joonas Oden bei einem „Zwei-auf-Zwei“ durch Unterwegers Beine schlenzte, parierte Sebastian Dahm im Nachfassen (25.), wenig später war er vermeintlich geschlagen: Einen Schuss aus dem linken Rückraum fälschte Michael Pastujov mit dem hohen Stock ab, mit dem ersten Rebound blieb Oden am Pad des Dänen hängen, den zweiten chippte Pastujov über den Schoner hinweg ins Tor, der Treffer wurde nach langem Videostudium aber aberkannt (28.). Gleich erging es 92 Sekunden später den Rotjacken:
Simeon Schwinger hatte den Abpraller nach einem Kraus-Fernschuss aus spitzem Winkel unter das Tordach gelupft, die Anerkennung wurde dem Tor von den Schiedsrichtern nach Review jedoch verweigert, weil Lukas Haudum mit Goalie Caffi kollidiert war (30.). Fernschüsse von Clemens Unterweger (30./gehalten), Paul Postma (32./knapp vorbei) und Clayton Kirichenko (33./gehalten) fanden den Weg in die Maschen nicht, dann kamen die Vorarlberger zu ihrer dritten Überzahlgelegenheit des Abends. Dort ergaben sich zwei dicke Gelegenheiten für die Pioneers: Ein Kirichenko-Schlenzer von der blauen Linie aus wurde vor dem Kasten abgefälscht, rutschte Sebastian Dahm daher durch und um Zentimeter an der Stange vorbei (37.), ein aussichtsreicher Maier-Abschluss von den linken Hashmarks aus nach Querpass durch die Box wurde neben das Gehäuse abgelenkt (39.).
In den ersten Minuten des dritten Abschnitts mobilisierten die Gastgeber alle verbliebenen Kräfte und kamen dadurch zu einigen guten Einschussgelegenheiten: Joonas Oden, der in dieser Serie auffälligste Offensivakteur der Vorarlberger, überlief seinen Gegenspieler bei einem steilen Vorstoß auf der Außenbahn, blieb dann jedoch aus spitzem Winkel am Beinschoner Dahms hängen (41.), Luka Maver passte von der verlängerten Torlinie aus diagonal zurück an die linken Hashmarks, von wo aus der völlig freie Christian Bull das Ziel verfehlte (43.). Als nach einem langen Shift der vierten KAC-Formation wieder Oden – nun im hohen Slot – zum Abschluss aus dem Handgelenk kam, segelte das Spielgerät knapp über die Querlatte (44.). Die Vorentscheidung zu Gunsten der Rotjacken provozierten Forechecks in der neutralen Zone von Jan Muršak und Manuel Ganahl, letztlich konnte Nick Petersen vom linken Rückraum aus diagonal zum Kasten ziehen und den Puck aus dem Anspielkreis mit einem scharfen Wristshot halbhoch in der langen Ecke versenken (46.). Comeback-Ambitionen der Pioneers im Rahmen ihres vierten Powerplays unterband der EC-KAC mit einem starken Penalty Killing, unmittelbar danach waren die Klagenfurter im Glück, als ein rot-weißer Wechselfehler übersehen wurde und nicht in einer weiteren Phase numerischer Unterlegenheit mündete (51.).
Nach Scheibeneroberung an der rechten Halfwall drängte Nick Pastujov über die rechte Seite im nunmehrigen „Zwei-auf-Eins“ zum Tor, er brachte einen Querpass auf Kevin Macierzynski an den langen Pfosten an, Sebastian Dahm machte aber die Seitwärtsbewegung mit und stellte seinen Pad in die kurze Ecke (53.). Als der Pioneers-Stürmer dann zu einem Solo durch die Mitte kam, wurde er von Jesper Jensen Aabo von hinten noch gestört, sodass der KAC-Goalie abwehren konnte, Pastujov stocherte nach, doch Clemens Unterweger kratzte den Puck von der Linie (54.). Die Vorarlberger nahmen bereits knapp sieben Minuten vor dem Ende ihren Torhüter vom Eis, kamen gegen stabil stehende Rotjacken aber nicht mehr in gefährliche Positionen. Mit einem Doppelpass überwanden Jan Muršak und Manuel Ganahl am linken Flügel die neutrale Zone, direkt nach Überschreiten der blauen Linie sendete der Vorarlberger in das verwaiste Gehäuse ein, wodurch der 5:1-Endstand aus KAC-Sicht fixiert war.