Es geht auf die Zielgerade der Meisterschaftsrunde in der Saison 2020/21 der Oberliga Nord. Verblieben sie den größten Teil der Saison auf dem vierten Tabellenplatz, scheint es aktuell kaum ein Vorwärtskommen von Platz 7 zu geben.
Während die Indians um die direkte Playoff-Qualifikation oder auch das Heimrecht kämpfen, kämpfen die Rostock Piranhas um die Teilnahme an der Pre-Playoffs, um ein frühzeitiges Saisonaus zu verhindern. Auf Kapitän Branislav Pohanka musste das Team heute noch verzichten, dazu fehlten weiter Michael Burns, Nick Bovenschen und Nick Aichinger. Als zusätzlicher Verteidiger sprang jedoch spontan Benedikt Jiranek ein, der aus Ingolstadt angereist war.
Den besseren Start in die Partie hatten die Hausherren, auch wenn das Spiel etwas behäbig wirkte. Die Indians störten früh und konzentrierten sich vorerst auf Defensiv-Aufgaben. Jedoch ging der Plan nicht so auf wie erdacht: In der 7. Minute wollte sich Zabolotny nach der ersten Parade auf den Abpraller werfen, kam jedoch um Haaresbreite nicht ran und August von Ungern-Sternberg schob mit einer kleinen Extra-Portion Glück über den liegenden Zabolotny ein. Nur 11 Sekunden später klingelte es schon wieder im Indians-Tor. Koopmann stand im Slot mutterseelenallein und nutzte den Platz zum 2:0. Viele Indians-Fans fühlten sich sicher an den letzten Auftritt in der Schillingallee erinnert, wo die Indians nach dem ersten Drittel bereits mit 3:0 in Rückstand lagen. Allerdings sollten zwei Strafen gegen Rostock das Spiel wieder ausgleichen. Als Becker und Morgan auf der Strafbank saßen, zog Pohl, wie zuletzt häufig, von der blauen Linie ab und traf in der 19. Minute kurz vor Ende der doppelten Überzahl zum 2:1-Anschlusstreffer. Kurz vor Ablauf der zweiten Strafe nutzten die Indians auch die einfache Powerplay-Situation. Bowles musste nach einem Querpass von Bacek kurz vor dem Tor nur noch die Kelle reinhalten und glich mit dem 2:2 aus.
Zu Beginn des zweiten Drittels nahmen die Piranhas erneut eine Strafe und auch diese Überzahl spielten die Indians gut: Bacek, Weyrauch, Bowles, Bulmer – alle hatten sie gute Chancen. Lediglich der Treffer blieb aus, was auch einem starken Nils Velm zwischen den Pfosten der Hansestädter zu verdanken war. In der 31. Minute brachte dann von Ungern-Sternberg die Hausherren mit seinem zweiten Treffer des Abends erneut in Führung. Christian Bauhof, der letzte Saison noch für die Indians auflief, machte das Spielfeld breit, ließ seinen Gegenspieler aussteigen, passte zurück auf den mitgelaufenen von Ungern-Sternberg und der machte das 3:2. Der Treffer schien als Knotenlöser bei Rostock gewirkt zu haben, feuerten die Piranhas nun aus allen Rohren, obwohl zuvor die Indians die Spielleitung weitestgehend übernommen hatten. Beinahe folgerichtig belohnte sich Rostock in der 36. Minute durch das 4:2 von Morgan, vor dem sich plötzlich eine freie Sicht auf das Tor von Zabolotny auftat und er diese gnadenlos ausnutzte. Fünf Sekunden vor Drittelende belohnte sich Bauhof dann für eine gute Leistung in der ersten Rostocker Reihe mit einem eigenen Tor. Hellwach verwandelte der 21-Jährige seinen eigenen Abpraller und erhöhte auf 5:2.
Die Partie wollte der ECH aber noch nicht hergeben. Mit dem Glück des Tüchtigen erzielte Philipp Hertel in der 52. Minute mit einem Schuss von der blauen Linie das 5:3. Die Aufholjagd machten sich die Indians jetzt aber selber schwer und kassierten gleich drei Strafen hintereinander, gleichzeitig auch die einzigen der Partie. Als vier Minuten vor Schluss dann wieder ein Rostocker vom Eis gestellt wurde, nahm Lenny Soccio eine Auszeit. Die Indians spielten ihre Überzahl weitestgehend aus, bevor Zabolotny bei 40 Sekunden Rest-Powerplay sein Tor verließ. Der letzte Treffer des Spiels ging dann in der 59. Minute jedoch zum 6:3 ins leere Indians-Tor. Mit zwei auf zwei Mann ging Rostock aufs leere Gehäuse zu, Pauker mit dem kurzen Querpass auf Stopinski und dieser netzte zum finalen 6:3 ein.
Schon am Sonntag geht es für die Indians weiter mit dem nächsten Auswärtsspiel. Um 17 Uhr startet die Partie gegen die TecArt Black Dragons Erfurt – einem der direkten Konkurrenten der Indians um die Playoff-Plätze, die sich durch einen Sieg gegen den ebenfalls mitkonkurrierenden Herner EV wieder auf Platz vier gespielt haben.