Am späten Mittwochabend kam Martin Štajnoch in Nürnberg an, zwei Tage später stand er für die THOMAS SABO Ice Tigers im Derby beim EHC Red Bull München schon auf dem Eis. Brett Festerling bekam eine Pause, Tom Gilbert und Chris Brown fehlten den Ice Tigers ohnehin verletzungsbedingt. Die Ice Tigers begannen temporeich und kamen schon in der 2. Minute zur ersten guten Chance. Marcus Weber kam mit viel Schwung über die linke Seite, Patrick Reimer lief über die rechte Seite mit, Weber schoss aber selbst und scheiterte an Kevin Reich im Münchner Tor. Die Red Bulls machten es besser und gingen in der 4. Minute mit ihrer ersten Chance in Führung. Die Ice Tigers verloren den Puck im Angriffsdrittel, München konterte über Michael Wolf, der den Puck zu Yannic Seidenberg spielte. Seidenberg hatte auf der rechten Seite Platz, nahm Maß und traf aus dem Handgelenk genau in den Winkel – keine Chance für Andreas Jenike, 1:0 für München. Wenige Sekunden später konnte sich Jenike zum ersten Mal auszeichnen, als er einen gewaltigen Schlagschuss von Konrad Abeltshauser gerade noch ins Fangnetz lenkte. In der Folge hatten die Ice Tigers die besseren Chancen, aber sowohl Martin Štajnoch (5.), als auch Will Acton (6.) und Leo Pföderl (8.) brachten den Puck aus aussichtsreichen Positionen nicht im Tor unter. Nach elf Minuten kamen die Ice Tigers über die linke Seite, Oliver Mebus spielte vors Tor, Leo Pföderl hielt die Kelle rein und fälschte gefährlich ab, Reich reagierte aber zum wiederholten Male stark.
Die Ice Tigers waren dem Ausgleichstreffer nahe und hätten ihn zu diesem Zeitpunkt auch verdient gehabt, das nächste Tor erzielten aber die Münchner. Die Red Bulls spielten die Scheibe tief ins Nürnberger Drittel, Jenike ging aus seinem Tor, brachte den Puck aber nicht an Trevor Parkes vorbei. Parkes spielte schnell vors Tor, Shawn Lalonde blockte den ersten Schussversuch von Justin Shugg, der zweite Versuch landete aber zum 2:0 im Tor, gleichzeitig auch der Zwischenstand nach dem ersten Drittel. Im Gegensatz zum ersten Drittel, als die Ice Tigers insgesamt sogar die besseren Chancen hatten, übernahm München im Mittelabschnitt endgültig die Kontrolle über die Partie und ließ keine Zweifel am zehnten DEL-Sieg in Folge aufkommen. Schon in der 23. Minute hatten die Ice Tigers Glück, weil Frank Mauer aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. In der 26. Minute erhöhten die Red Bulls dann aber auf 3:0. Konrad Abeltshauser spielte an der blauen Linie quer, Derek Joslin zog direkt ab und traf gegen Jenikes Bewegungsrichtung mit einem halbhohen Schlagschuss. Patrick Hager tauchte in der 29. Minute frei vor Jenike auf, der Nürnberger Torhüter reagierte aber stark mit dem Schoner. Kurz darauf hatten die Ice Tigers Pech, als Dane Fox mit einem Schlagschuss von der linken Seite nur den Pfosten traf (30.).
Wenige Augenblicke nach dem Pfostentreffer machten es die Red Bulls besser, ein Querpass von der rechten Seite kam so perfekt durch, dass Mads Christensen nur noch einschieben musste – 4:0 für München (31.). Gut zweit Minuten später erhöhten die Red Bulls weiter, Michael Wolf traf aus dem Gewühl heraus mit einem Rückhandschuss aus der Drehung zum 5:0. Erst 16 Sekunden vor Drittelende gelang auch den Ice Tigers endlich der erste Torerfolg der Partie. In Überzahl spielte Philippe Dupuis quer, Patrick Reimer zog mit einem Schuss aufs kurze Eck direkt ab und überwand Kevin Reich zum 1:5 aus Nürnberger Sicht, was auch den Zwischenstand nach dem zweiten Drittel bedeutete. Gleich zu Beginn des Schlussabschnitts handelte sich Shawn Lalonde eine Strafe wegen Kniechecks ein, was die Red Bulls nach 75 gespielten Sekunden eiskalt ausnutzten. Philippe Dupuis brachte den Puck nicht aus dem Drittel, Michael Wolf bekam einen Querpass von Yannic Seidenberg und traf aus dem Handgelenk zum 6:1 in den Winkel. Die Ice Tigers verkürzten in der 45. Minute durch einen Schuss von Milan Jurčina von der blauen Linie noch einmal auf 2:6, mehr sollte in der Offensive aber nicht mehr herausspringen. München brachte verlor die Kontrolle über das Spiel zu keinem Zeitpunkt mehr und erhöhte in der 53. Minute durch einen schönen Spielzug auf 7:2. John Mitchell war es, der Jenike aus zentraler Position mit einem Schuss aufs lange Eck bezwang.
Am Sonntag um 19 Uhr geht es für die THOMAS SABO Ice Tigers auswärts weiter, wenn die Partie in Iserlohn auf dem Programm steht.