15 Tore brachte die Neuauflage der letzten Finalserie. 15 Tore, die bei allen im Eisstadion am Diezer Heckenweg für ein Gefühlschaos und Herzinfarkt-Gefahr sorgten! Denn nach 45 Minuten, in denen die Ice Dragons sich eine bis dahin verdiente 8:3 Führung herausgeschossen hatten, brachen sie plötzlich völlig ein und konnten am Ende mit Mühe einen 8:7 Sieg über die Ziellinie retten!
Das erste Mal konnte Jeff Job - bis auf den verletzten Alexander Chmelkov - seine Wunschformation aufbieten. Und er schien seinem Team den richtigen Plan mit auf den Weg gegeben zu haben. Denn nach einer kurzen Abtastphase übernahmen die Ice Dragons das Kommando, waren optisch überlegen und bauten Druck auf das Tor von Constantin Schönfelder auf. Der erste Treffer jedoch ließ auf sich warten. Dann, in der 11. Minute, war es endlich soweit. In Überzahl fand Ben Skinner Aaron Reckers an der blauen Linie, der hielt drauf, Killian Hutt fälschte ab und die Ice Dragons waren mit 0:1 in Front! Und das Team von Jeff Job wollte mehr, legte nach. Ben Skinner war es, der in der 16. Minute einen Konter zum 0:2 vollendete und jubelnd die Arme gen Himmel reckte. Und es war erneut Skinner, der großen Anteil am 0:3 in der 18. Minute hatte. Nach Pass von Killian Hutt nahm er Fahrt auf, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und brachte mit einem Zauberpass Gleb Berezovskij in Stellung, der keine Mühe hatte, zum 0:3 Pausenstand einzunetzen.
Das die Gastgeber sich nicht kampflos geschlagen geben wollten, zeigten sie gleich zu Beginn des 2. Drittels. Sie wollten den Anschluss und sie bekamen ihn! Philipp Maier verkürzte in der 22. Minute auf 1:3, die Gastgeber witterten wieder Morgenluft. Um sich kurz darauf selbst ein Bein zu stellen. Gleich drei Strafzeiten nacheinander fingen sie sich ein. Doch die knapp 6 Minuten Überzahl am Stück wussten die Ice Dragons nicht zu nutzen, sie bekamen die Scheibe einfach nicht an Schönfelder im Tor der Rockets vorbei! Bei gleicher Anzahl Spieler auf dem Eis klappte es jedoch sofort wieder! Kaum waren die Gastgeber nämlich komplett, war Killian Hutt zur Stelle um in der 27. Minute auf 1:4 zu erhöhen. Doch auch die Rockets waren mit ihrem Latein noch nicht am Ende. Während Alexander Lindt auf der Strafbank saß, konnte er nur zuschauen, wie der Rockets-Neuzugang Bobby Sokol die numerische Überlegenheit nutze, um in der 30. Minute auf 2:4 zu verkürzen. Als kurze Zeit später dann Kevin Rempel auf die Strafbank musste, hatten die Gastgeber die Chance, den Anschluss herzustellen. Doch die Ice Dragons kämpften in Unterzahl, wollten die Rockets nicht wieder ins Spiel kommen lassen. Sie überstanden die Strafzeit ohne Gegentor und schlugen dann selbst in der 37. Minute eiskalt zu! Wieder war es Ben Skinner, der plötzlich alleine vor Schönfelder auftauchte und unwiderstehlich zum 2:5 verwandelte! Und während die Rockets sich noch über den Gegentreffer ärgerten, klingelte es bereits wieder hinter Schönfelder! Immer noch lief die 37. Minute, Leon Nasebandt stand nach Traumpass von Fabian Staudt goldrichtig und erhöhte auf 2:6. Damit war der Widerstand der Gastgeber, zumindest in diesem 2. Drittel, vorerst gebrochen und es ging in die 2. Pause.
Das letzte Drittel begannen die Ice Dragons in Überzahl. Und sie nutzen die numerische Überlegenheit! Gleb Berzevoskij erhöhte in der 42. Minute auf 2:7! Da Berezovskij auch den zwischenzeitlichen Anschluss von Emmanuel Grund zum 3:7 umgehend mit dem 3:8 beantwortete, schien das Spiel nun entschieden. Dann verletzte sich Alexander Lindt unglücklich, wurde vom Spielfeld getragen, konnte jedoch zum Glück mit dem Team die Rückreise antreten. Und plötzlich schien es, als hätte jemand den Ice Dragons den Stecker gezogen. Ob sie sich Gedanken um Lindts Verletzung machten? Das kann man nicht beantworten, jedoch ist sicher, dass sich plötzlich immer mehr Fehler einschlichen, was die Gastgeber, die sich trotz des Rückstandes nicht aufgeben wollten, zu nutzen wussten! Konnte man das 4:8 durch Alexander Engel in der 53. Minute noch als Betriebsunfall werten, so trieb das nur 13 Sekunden später folgende 5:8 durch Bobby Sokol die ersten Sorgenfalten in Jeff Jobs Gesicht. Der nahm dann auch gleich eine Auszeit, um sein Team wachzurütteln und neu einzustellen, jedoch ohne langfristigen Erfolg! Nach dem 6:8 durch Tobias Schwab in der 58. Minute waren die Ice Dragons nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Gastgeber, die längst Constantin Schönfelder zu Gunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Tor beordert hatten, drängten die Ice Dragons nun hinten rein, spielten ein minutenlanges Powerplay, das im 7:8 durch Bobby Sokol in der 60. Minute mündete. Und noch waren 40 Sekunden zu spielen! Jetzt mussten sich die Ice Dragons mit Mann und Maus in die Schüsse werfen, kämpften bis zur letzten Sekunde, um den Sieg über die Zeit zu retten, was ihnen dann schlussendlich auch gelang.
Torfolge:
0:1 Hutt/Reckers/Skinner (10:08) PP1
0:2 Skinner (15:45)
0:3 Berezovskij/Skinner/Hutt (17:18);
1:3 Maier (21:50)
1:4 Hutt/Skinner/Kiel (28:30)
2:4 Sokol/Corbett/Schwab (30:31) PP1;
2:5 Skinner (36:02)
2:6 Nasebandt/Staudt/Kuntu-Blankson (36:41)
2:7 Berezovskij/Hutt/Skinner (41:45) PP1;
3:7 Grund/Maier (45:55)
3:8 Berezovskij/Skinner (47:13)
4:8 Engel/Maier/Bruch (52:42)
5:8 Sokol/Wex (52:55);
6:8 Schwab/Sokol (57:41)
7:8 Sokol/Schwab/Engel (59:22)
Strafminuten:
Diez-Limburg 14
Herford 10