Für unsere Füchse wird es am kommenden Wochenende die erste wirklich lange Auswärtsfahrt der Saison geben. Denn am Sonntag geht es ins Allgäu zu den Buron Jokern aus Kaufbeuren. Vorher jedoch müssen unsere Jungs im Derby gegen die Eispiraten Crimmitschau Farbe bekennen. Nach dem ersten Sechs-Punkte Wochenende mit den Siegen gegen Bad Tölz und Selb sind die Köpfe der Blau-Gelben natürlich weit oben. Doch mit den Westsachsen kommt eine Mannschaft in die Lausitz, die noch kein Spiel verloren hat. Zehn Punkte und Tabellenplatz zwei können die Cracks aus dem Sahnpark ihr Eigen nennen. Da kommt am Freitag ab 19.30 Uhr eine Menge Klasse und Selbstbewusstsein in den Fuchsbau. Vielleicht können ja die Füchse den Lauf der Rot-Weißen stoppen und selbst eine kleine Serie starten. Dafür muss man jedoch als Sieger das Eis verlassen. Und das, wenn möglich, auch noch am Sonntag. Doch Vorsicht! Mag den Allgäuern der Auftakt in die neue Spielzeit mit vier Niederlagen am Stück nicht sonderlich geglückt sein, so hat die Mannschaft auch die Unruhen um den Trainerwechsel weggesteckt und am Dienstag das vorgezogene Spiel vom 41. Spieltag gegen Heilbronn auswärts mit 4:3 gewonnen. Das nennt man dann für den neuen Trainer Tray Tuomie einen Einstand nach Maß. Und weil es ohnehin keine einfachen Gegner in dieser Liga gibt, warten auf unseren EHC also zwei harte Brocken.
Der Gegner am Freitag – Eispiraten Crimmitschau
Die Eispiraten Crimmitschau und die Lausitzer Füchse standen sich bereits im Rahmen des Nord-Ost Pokals in der Vorbereitung gegenüber. Die Westsachsen konnten dabei in Weißwasser mit 2:1 gewinnen und die Füchse in Crimmitschau nach einem 5:2 den Pokal holen. Aber das ist Schnee von gestern. Die Eispiraten konnten ihren Kader für diese Saison weitestgehend zusammenhalten. Acht Spieler haben nach der letzten Saison den Club verlassen. Mit Michael Bitzer (Karriereende) und Mark Arnsperger (Chemnitz Crashers/OL) verloren sie gleich zwei ihrer Torhüter. Auch Carl Hudson (Katowice), Lukas Lenk (Rostock/OL), Travis Ewanyk (Iserlohn/PENNY DEL), Petr Pohl (Memmingen/OL) Samuel Vigneault (Örnsköldsvik/SWE2) und Timo Gams (Kassel) suchten für sich neue Herausforderungen. Ein kompletter Umbruch also, wie bei den Eislöwen, fiel bei den Westsachsen für diese Saison aus. Somit mussten die Eispiraten die Torhüterposition neu besetzen. Diese Aufgabe übernehmen jetzt Christian Schneider (Riessersee/OL) und der slowenische Nationaltorhüter Luka Gracnar. Neu im Team sind auch Gregory Kreutzer (mit Förderlizenz aus Bremerhaven), Thore Weyrauch (Hannover Indians), Scott Feser (Ryerson University) und Luca Gläser (Fishtown Pinguins/DEL). Damit kamen nur sechs Neuzugänge in das diesjährige Mannschaftsgefüge. Mit Tamas Kánya steht ein weiterer Bremerhavener DEL-Förderlizenzspieler im Kader. Führungsspieler wie Patrick Pohl, Vincent Schlenker, Scott Timmins oder auch Mathieu Lemay konnten gehalten werden. Nichtsdestotrotz hielten sich die Crimmitschauer in der Liga bisher ziemlich schadlos. Vier Siege und 10 Punkte stehen zu Buche. Der Tabellenzweite kommt also als bisher eine von zwei ungeschlagenen Mannschaften der Liga in die Lausitz. Nur Frankfurt holte die Maximalausbeute von 12 Punkten. Definitiv ausfallen wird bei den Westsachsen Patrick Pohl, der mit einer Innenbandverletzung länger fehlen wird. Fraglich ist, ob Tamas Kánya nach einer Fußverletzung bereits wieder mitwirken kann. Ansonsten hat Trainer Marian Bazany alle Spieler an Bord.
Der Gegner am Sonntag – ESV Kaufbeuren
Auch die Allgäuer haben sich nach der Saison von 9 Spielern getrennt. So gingen auch die Back-up-Torhüter Jan Dalgic sowie Dominik Guran, die den Club in Richtung Oberliga bzw. Bayernliga verließen. Mit Florin Ketterer, Denis Pfaffengut und Julian Eichinger heuerten gleich drei Verteidiger beim Ligakonkurrenten in Ravensburg an. Und Jan Bednar steht jetzt bekanntermaßen in Weißwasser auf dem Eis. Auch Tobi Wörle wechselte innerhalb der Liga nach Bad Nauheim. Und mit Daniel Oppolzer verließ ein Urgestein die Kaufbeurer mit unbekanntem Ziel. Dennoch haben die Joker nicht allzu viel nachgelegt. Im Tor steht weiterhin die Nummer eins, Stefan Vajs. Dahinter lauert mit Maximilian Meier ein Goalie, der bereits in der Vorsaison in Kaufbeuren spielte und überzeugte. Neu ins Hüter-Team kam Dieter Geidl von der U20 des ERC Ingolstadt. In der Verteidigung stehen künftig mit Jan Pavlu und Simon Schütz zwei sehr erfahrene Spieler. Pavlu kam aus Heilbronn nach Kaufbeuren und Schütz vom ERC Ingolstadt aus der DEL. Im Sturm steht mit Markus Lillich (Bayreuth) lediglich ein neuer Spieler; ein Rückkehrer zudem. Somit hat sich die Mannschaft, zumindest im Sturm, nicht verändert. Die wichtigste Personalie jedoch fand erst in dieser Woche seinen Abschluss. Rob Pallin wurde durch Tray Toumi ersetzt. Der vorjährige Trainer der Joker hatte nach den ersten beiden Saisonspielen überraschend um Auflösung des Vertrages gebeten, um mit seiner Familie in seine US-amerikanische Heimat zurückkehren zu können. Und Pallins Nachfolger sorgte schon mal für das erste Erfolgserlebnis, denn das vorgezogene Spiel vom 41. Spieltag bei den Heilbronner Falken wurde mit 4:3 gewonnen. So haben die Buron Joker also auch ihren ersten Dreier auf der Haben-Seite. Ansonsten war es, wie schon erwähnt, ein katastrophaler Fehlstart für den ESVK. Ohne Sieg nach vier Spielen, nur einen Punkt geholt - das hatten sich die Allgäuer auch anders vorgestellt. Zumindest konnte Tray Tuomie wieder auf Stefan Vajs im Tor sowie John Lammers und Yannick Burghart im Line Up zählen, während Brandon Gracel wegen eine Oberkörperverletzung pausieren musste. Ob der Stürmer am Sonntag aufläuft, ist noch nicht sicher. Sei es wie es sei. Die Joker werden auf jeden Fall den Schwung nutzen, um weiter zu punkten und beim Heimspiel am Sonntag um 17 Uhr gegen die Füchse weiteren Boden gutzumachen.
Und wie steht es um die Füchse? Nach dem ersten Sechs-Punkte Wochenende möchte man meinen: gut! Doch die Verletzungen von Toni Ritter und Hunter Garlent werfen einen kleinen Schatten auf die erkämpften Zähler. Während Toni Ritter definitiv für ca. drei bis vier Wochen fehlen wird, stehen die Zeichen für einen Einsatz von Hunter Garlent etwas positiver. Sein Gesundheitszustand erlaubte zumindest am Donnerstag wieder eine Eiszeit beim Training. Doch die endgültige Entscheidung auf einen Einsatz fällt vor dem Freitag-Spiel. Fehlen wird auch Moritz Raab, der kurzfristig auf Leihbasis für einen längeren, noch nicht bestimmten Zeitraum, zum ECDC Memmingen abgestellt wurde. Er soll beim Oberligisten mehr Eiszeit bekommen und somit viel Spielpraxis sammeln. Jedoch ist der kurzfristige Einsatz bei den Füchsen jederzeit möglich. Verstärken könnte uns am Wochenende wieder Bennet Roßmy von den Eisbären und für das Tor ist Tobi Ancicka avisiert.
„Zunächst freuen wir uns auf ein Derby, das gleichzeitig ein Top-Spiel ist. Aus den Duellen um den Nord-Ost-Pokal wissen wir, dass Crimmitschau eine sehr gute Mannschaft ist die immer aggressiv spielt und stets gefährlich ist. Gegen Kaufbeuren, die einen neuen Trainer haben, wird es definitiv auch sehr schwer. Denn nach einem Trainerwechsel will sich jeder Spieler besonders beweisen“, blickt unser Trainer Chris Straube auf das Wochenende voraus. Und Kapitän Clarke Breitkreuz ergänzt: „Bei einem Derby spielt die Platzierung keine Rolle. Wir freuen uns auf ein volles Stadion und werden alles dafür tun, dass die drei Punkte bei uns bleiben.“