Für die Colorado Avalanche setzt sich mit einem 5:3-Erfolg gegen die San Jose Sharks der Positivlauf fort. Im SAP Center feierten die Avalanche ihren dritten Sieg in Serie und machten so die vorherige durchwachsene Phase mit vier Niederlagen (1-3-1) aus fünf Partien vergessen.
In ihrer Schwächephase hatte Colorado besonders im eigenen Drittel Schwierigkeiten. Mit 15 Gegentreffern lagen sie über ihrem Saisonschnitt von 2,77 gegnerischen Toren pro Match. Der Gegentorschnitt zeigt, dass die Avalanche besonders an ihrer Defensive arbeiten müssen. Sie erlaubten vor der Partie gegen die Sharks die neuntmeisten Gegentreffer pro Spiel in der NHL.
Gerade in der eigenen Zone konnten sich die Avalanche in den vergangenen beiden Begegnungen stark verbessert zeigen. Am Sonntag blieben sie in Denver gegen die Calgary Flames ebenso ohne Gegentreffer, wie am Dienstag bei den Los Angeles Kings. Darcey Kuemper war der Goalie, der bei den beiden 3:0-Siegen im Tor stand und insgesamt 73 Schüsse parierte.
Auch gegen die Sharks schien es lange so, als ob der Colorado-Goalie nicht zu überwinden wäre. Pavel Francouz, der Kuemper ersetzte, blieb bis zur 40. Spielminute ohne Gegentor, ehe Jeffrey Viel ihn bezwang. Zuvor hatte die gefürchtete Avalanche-Offensive bereits vier Treffer erzielt und die Partie nahezu entschieden.
Den Torreigen eröffnete Nazem Kadri mit einem Powerplaytreffer im ersten Spielabschnitt (11.). Die Vorlagen kamen dabei von Mikko Rantanen und dem Matchwinner Cale Makar. Vier Minuten später erhöhte Darren Helm zum 2:0 und markierte damit den Pausenstand (15.).
Im Mittelabschnitt benötigte Makar nur 34 Sekunden, um die Gäste erneut auf die Anzeigetafel zu bringen (21.). Er erzielte seinen 22. Saison-Treffer und erreichte damit einen weiteren Meilenstein. In der Avalanche/Nordiques-Geschichte schaffte es, mit Sandis Ozolinsh (23 Tore - 1996/97), vor ihm nur ein Verteidiger in einer Spielzeit häufiger zu treffen.
Auf die ganze Liga gesehen, sind Makars 22 Tore der beste Wert eines Defenders seit Brent Burns in der Saison 2016/17 29-Mal einnetzen konnte. Der Sharks-Verteidiger blieb im direkten Duell mit Makar ohne eigene Punkte.
Valeri Nichushkin legte den Treffer zum 4:0 nach (36.) und wurde dabei von Makar in Szene gesetzt. Es war die 47 Vorlage des Verteidigers, der damit hinter Steve Duchesne (62 - 1992-93) und Ray Bourque (52 - 2000-01) auf dem mit Jeff Brown (47 - 1988-89) geteilten vierten Rang in der Franchise-Geschichte liegt.
Auch im Hinblick auf die Punkte pro Saison konnte sich Makar mit seinem Drei-Punkte-Match in der Historie der Avalanche weiter verbessern. Er überholte mit seinem 69. Zähler Jeff Brown (1988/89) und Ozolinsh (1996/97) und liegt damit nur noch hinter Duchesne (82 - 1992/93).
Makar ist mit seiner offensiven Stärke ein perfektes Ebenbild der Avalanche, die sich die gesamte Saison über durch ihre große Durchschlagskraft im gegnerischen Drittel auszeichneten. Die 3,82 Tore, die Colorado pro Begegnung erzielt, sind der zweitbeste Wert in der NHL, hinter den Florida Panthers (4,08).
Mit zwei Treffern im Schlussabschnitt machten die Sharks es im Schlussabschnitt nochmal eng und zeigten den Avalanche, dass sie in der Defensive doch noch anfälliger sind als nach den vorangegangenen beiden Shutout-Erfolgen zu vermuten war. Rudolfs Balcers (54.) sorgte für das 2:4, als er Francouz durch die Beine überwinden konnte.
"Wir sind in der Verteidigung ein paar Mal eingebrochen", kritisierte Makar die Leistung in der eigenen Zone im Schlussdrittel. "Das hat uns die Gegentreffer gekostet. Das sind Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Wir dürfen definitiv nicht die Tore am Ende abgeben."
Nachdem Zach Sawchenko, der für die Sharks das Tor hütete und 24 von 28 Schüssen auf ihn parieren konnte, seinen Arbeitsplatz verlassen hatte, sorgte Erik Karlsson für den Anschlusstreffer (59.). Den Schlusspunkt setzte Nichushkin, der ins erneut verwaiste San-Jose-Tor traf.
Erstmals Teil der Power-Offensive der Avalanche war Nico Sturm, der nach seinem Wechsel von den Minnesota Wild nach Denver sein neues Trikot mit der Nummer 78 überstreifte, eine Hommage an seinen Heimatverein, die Augsburg Panther aus der Deutschen Eishockey Liga.
Der deutsche Angreifer blieb ohne zählbare Aktionen, konnte aber mit 15:07 Minuten Eiszeit, davon 4:07 in Unterzahl, einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung im eigenen Drittel leisten. Er verbuchte am Ende der Partie zwei Torschüsse, einen Check und eine Faceoff-Quote von 75 Prozent und konnte von einem durchaus gelungenen Debüt sprechen.
Die zweite Chance auf seinen ersten Zähler im Avalanche-Dress bekommt Sturm am Montag (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Di. 2:30 Uhr MEZ). Dann kommt es beim Aufeinandertreffen mit den Edmonton Oilers in Denver zum deutsch-deutschen Duell zwischen Sturm und Leon Draisaitl.