Eishockey-Spiele mit wenig Toren sind selten solche, die besonders viel Spaß machen. Wenn die eigene Mannschaft sie am Ende noch nicht einmal gewinnt, ist die gute Wochenend-Laune schnell dahin. So erging es der Düsseldorfer EG in ihrem Heimspiel gegen die Augsburger Panther. Beim 0:2 (0:0; 0:0; 0:2) gab es für die Rot-Gelben wenig zu lachen und für die Gäste aus dem Tabellenkeller bereits den zweiten Saisonsieg gegen die DEG. Und das auch noch verdient.
Schwere Koste
Der erste Spielabschnitt war wirklich nichts für Eishockey-Feinschmecker. Das sportliche Treiben auf dem Eis begann reichlich unstrukturiert. Die Augsburger waren die etwas gefälligere und gradlinigere zweier schwach agierenden Mannschaften. Von diesem kleinen optischen Plus konnten sich die Gäste aber auch nicht allzu viel kaufen. Hochwertige Torchancen hatte die Mannschaft von Peter Russell nämlich nicht. Der erneut arg dezimierten DEG gelang es vor den Augen der kompletten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf selten, Kontrolle über das Geschehen zu erlangen. Das lag auch und vor allem an ungenauen Pässen. Es dauerte bis zur achten Spielminute, bis die sie das erste Mal längere Zeit gefährlich im Drittel der Panther war. Die beste Torchance hatte Stephen Harper, der bei einem 2:1-Konter von Tobi Eder schön bedient wurde, die Scheibe aber nicht an Dennis Endras im Kasten der Panther vorbeibrachte (13.). In den letzten fünf Minuten des Drittels kam die DEG etwas besser ins Spiel. Stephen MacAulay fing eine Scheibe hinter dem Augsburger Tor ab und spielte sie sofort vor das Tor zu Philip Gogulla, der die Scheibe direkt nahm (16.). Aber auch in dieser etwas besseren rot-gelben Phase lief lange noch nicht alles rund.
Durch einen schwungvolleren Start der DEG in den Mittelabschnitt keimte Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung des Spiels auf. Doch spätestens, als Luca Zitterbart auf die Strafbank musste war es damit vorbei. Die Augsburger waren nah dran am ersten Tor, vermochten aber den letzten Schritt nicht zu gehen. Bei gleicher Spielerzahl auf dem Eis legte AEV-Verteidiger Niklas Länger den Puck von der rechten Seite zu Andrew LeBlanc, der am Rand des Torraums den Schläger an die Scheibe brachte (31.). Es war eine Phase, in der vor Henrik Haukeland deutlich mehr Alarm war als am anderen Ende des Eises. In der Unordnung der Defensive kam Terry Broadhurst völlig unbedrängt im Slot zum Schuss, verzog aber reichlich kläglich (32.). Die DEG wurde per Konter in Person von Alex Ehl gefährlich, der die Scheibe aber vor dem Tor nicht richtig traf (33.). Ein weiterer Schuss aus gefährlicher Slot-Position von Marcel Barinka landete sicher auf der Brust von Haukeland (38.). Auch nach 40 Minuten war es eine zähe Angelegenheit. Im Laufe des Drittels musste auch noch Zitterbart verletzt vom Eis.
Auch im dritten Drittel blieb das Spiel auf einem bescheidenen DEL-Niveau, auch wenn die DEG nun endlich ein wenig besser ins Spiel kam. Alex Ehl kam mit viel Tempo über die rechte Seite und hielt drauf (46.). Das küsste auch die 5.783 im PSD BANK DOME so richtig wach, die ihre Lieblinge jetzt lautstark unterstützten. Harper gelang es leider nicht, den Puck im freien Tor unterzubringen. Zugegeben, es war aber auch nicht ganz einfach (48.). In der Rückwärtsbewegung ließ sich Daniel Fischbuch zu einem Foul hinreißen und in der zweiten Gäste-Überzahl des Abends passierte es dann: Marcel Barinka lief mit dem Puck am Schläger noch ein paar Schritte in Richtung Tor und schlenzte sie dann in den linken Winkel (53.). Es passte zu diesem gebrauchten Eishockeyabend, dass die Schlussoffensive der DEG 71 Sekunden vor dem Ende durch eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis unterbrochen wurde. Sieben waren es, um genau zu sein. Denn Haukeland hatte nach einer zuvor genommenen Auszeit seinen Kasten schon 83 Sekunden vor der Schlusssirene verlassen. Als Adam Payerl dann 28 Sekunden vor Schluss ins abermals verlassene DEG-Tor traf, war es aus und vorbei. So war Harper der Einzige, der hinter der Linie des Gästetores landete. Das war in der 42. Minute…
Und dann jubelten irgendwann die Augsburger…
Am Sonntag in Berlin kann es also eigentlich nur besser werden. Um 14 Uhr tritt die DEG dann bei den Eisbären an.