So nah liegen Glück und Pech, Sieg und Niederlage nebeneinander: fünf der letzten sechs Partien der Saale Bulls endeten mit nur einem Tor Unterschied, drei Spiele gingen in die Verlängerung. Am Ende triumphierten die Bulls in diesen Partien nur einmal und gingen als Sieger vom Platz. Das Resultat liest sich tabellarisch wie folgt: Sechs Spiele, sieben Punkte, achter Rang. Dies ist nicht Fisch und nicht Fleisch, nicht wirklich schlecht, aber halt auch noch nicht überzeugend gut. Und das wissen alle: die Vereinsführung, die sportliche Leitung, die Spieler und auch die Fans. Man war in dieser Spielzeit noch nie chancenlos, wurde nicht an die Wand gespielt, hatte immer die Chance zu siegen.
Es ist müßig darüber zu philosophieren, ob es nun einfach nur Pech war oder der personellen Situation geschuldet. Dass das Team wunderbares Eishockey spielen kann, bewiesen die Jungs von Trainer Dave Rich unter der Woche gegen Rostock, als man den bis dato ungeschlagenen Piranhas die Grenzen aufzeigte, sich alle Reihen beim 6:1-Heimerfolg in die Scorerlisten eintragen konnten. Daran gilt es anzuknüpfen, wenn morgen die TecArt Black Dragons aus Erfurt an die Saale kommen.
Unsere Gäste aus Thüringen konnten in den letzten vier Partien immer punkten, den Hannover Scorpions dabei sogar die erste Saisonniederlage zufügen. Doch auch die Drachen erwischten am Freitag einen gebrauchten Tag, als sie vor heimischem Publikum überraschend mit 2:3 in der Overtime gegen die bis dato punktlosen Preussen vom ECC Berlin den Kürzeren zogen. Dadurch gewinnt auch das morgige Duell an Brisanz, stehen die Drachen doch bei einem Spiel weniger mit nur einem Zähler Vorsprung vor den Bulls. Somit ist für den MEC ein Sieg nahezu Pflicht, um nicht schon frühzeitig den Anschluss zu verlieren. Doch mit einem couragierten und beherzten Auftritt vor den eigenen Fans im Sparkassen-Eisdom ist ein Erfolg jederzeit möglich, wie das Spiel gegen Rostock eindrucksvoll bewies.