Die Düsseldorfer EG hat einen Lauf! Nach zuletzt zehn Punkten aus fünf Spielen legten die heute wieder in blau spielenden Rot-Gelben gegen die Eisbären Berlin nach. In einem schnellen, hart umkämpften, spannenden und intensiven Eishockeyspiel setzte sich die DEG mit viel Leidenschaft vor prächtiger Kulisse mit 2:1 (0:0; 1:0; 1:1) durch.
Munteres Drittel ohne Tore
Die Jungs von Harold Kreis starteten gut in die Partie und hatten die erste gefährliche Szene. Nach einem Schuss von Jerome Flaake setzte Luke Adam nach, hielt die Scheibe eng am Tor und legte sie an den Torraum zum aufgerückten Flaake. Justin Pogge, neuer Torhüter im Kasten der Berliner, stand der Führung im Weg (2.). Danach verstrichen die Minuten, ohne dass sich Nennenswertes auf dem Eis ereignete. Bis Landon Ferraro auf einmal viel zu frei am linken Pfosten stand, die kurze Ecke anpeilte, aber Mathias Niederberger auf dem Posten war (10.). Es war dies der Auftakt für eine Druckphase der Mannschaft von Trainer Serge Aubin. Schuss um Schuss brachten sie in Richtung DEG-Tor. Beinahe wäre André Rankel nach einem Abpraller erfolgreich gewesen (13.). Konternd befreite sich die DEG aus der Umklammerung der Gäste. Adam ließ den Puck im Mitteleis für Ken-André Olimb liegen, der legte quer zu Flaake, der sofort abzog (15.). Diese schöne Aktion änderte aber nichts daran, dass es die Eisbären waren, die in dieser Phase des Spiels ein Chancenplus hatten. Am rechten Pfosten stehend bekam Lukas Reichel den Puck mit einem scharfen Diagonalpass von Austin Ortega auf die Kelle gespielt. Niederberger entschärfte die folgende Direktabnahme (16.). Bei einem 3:2-Konter der Hausherren zog Rihards Bukarts von der rechten Seite ab, sein Schuss fand aber keinen Weg vorbei an Pogge (18.). 61 Sekunden vor Ende des Drittels durfte die DEG in Überzahl ran und setzte sich im Drittel der Berliner fest. Die ersten munteren 20 Minuten endeten aber torlos.
Berlin drückt, DEG trifft
Nachdem sie die restlichen 60 Sekunden in Unterzahl schadlos überstanden hatten, drückten die Eisbären im Mitteldrittel ordentlich auf die Tube. Die Gäste dominierten das Spiel und erspielten sich einige gute Chancen. Ryan McKiernan zwang Niederberger mit seinem Schuss aus dem hohen Slot zu einer Parade (25.). Sebastian Streu versuchte sich aus spitzem Winkel (28.). Die Berliner, die nun auf ihren imposant zahlreich mitgereisten Anhang zuspielten, guckten einigermaßen doof aus der Wäsche, als die DEG mitten in ihre Überlegenheit in Führung ging. Die DEG hatte sich die Scheibe im Mitteldrittel erarbeitet, und dann ging es ganz schnell. Tobias Eder spielte einen Zuckerpass hinaus auf die linke Seite zu Leon Niederberger. Der hatte viel Platz, machte noch ein paar Schritte auf Pogge zu und versenkte den Puck halbhoch über Pogges Schoner hinweg in die kurze Ecke zum 1:0 (30.). Die Eisbären hatte eine ganz dicke Chance, das Spiel auszugleichen. Die Gäste konterten, Maxime Lapierre trug die Scheibe über die linke Seite ins Drittel. Gefährlich wurde es, weil sowohl Johannes Johannesen als auch Marc-Anthony Zanetti sich dazu entschieden, den Puckführenden zu attackieren. Das eröffnete Reichel fiel Platz in der Mitte. Er hielt seinen Schläger in den Pass von Lapierre. Ein Niederberger-Reflex verhinderte den Ausgleich (36.).
Spannung pur im Schlussdrittel
Was den Berlinern über die bisherigen 40 Spielminuten nicht vergönnt war, gelang ihnen dann kurz nach der zweiten Pause. Hinter dem eigenen Tor verlor Johannes Huß den Puck, Lapierre legte ihn hoch zu Ortega, der nicht lange fackelte und zum Ausgleich traf (42.). Die DEG blieb unter Druck, weil Kammerer wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Die Berliner verbrachten viel Zeit im Drittel der DEG, schlugen aber kein Kapital daraus. Die Gäste kontrollierten das Spiel, bis die DEG erneut und dieses Mal vollkommen aus dem Nichts zuschlug. Reid Gardiner lupfte die Scheibe über zwei Berliner hinweg ins Berliner Drittel, Kammerer schnappte sie sich, umkurvte Pogge und fand die Lücke zwischen dessen linken Schoner und dem Pfosten (51.). Die Eisbären setzten sich umgehend zur Wehr und durften bald wieder in Überzahl ran. In dieser ließ Frank Hördler einen Kracher aus der Distanz los, an den Niederberger gerade noch und entscheidend den Fanghandschuh kriegte (54.). Als den Berlinern ein Wechselfehler unterlief, witterte die DEG die Chance zur Vorentscheidung. Doch die Schiedsrichter André Schrader und Lasse Kopitz schickten in kurzer Folge Alex Barta (diskussionswürdig) und Zanetti (klare Sache) auf die Sünderbank. Das bedeutete für die DEG zuerst eine 56-sekündige 3:4-Unterzahl, dann nochmal 40 Sekunden mit zwei Mann weniger. Nun war richtig Stimmung in der Bude. Die DEG-Fans unter den 10.063 Zuschauern peitschten ihre Mannschaft nach vorn. Mit vereinten Kräften und mit dem sprichwörtlichen sechsten Mann im Rücken überstand die DEG die kritische Phase. Berlin nahm eine Auszeit und Pogge vom Eis, doch die drei Punkte blieben in Düsseldorf!