Die Starbulls Rosenheim haben ihr Heimspiel am „Tag der Deutschen Einheit“ gegen den EV Lindau Islanders mit 5:3 gewonnen und damit das Punktemaximum von neun Zählern aus den ersten drei Spielen der Saison 2018/19 in der Eishockey-Oberliga Süd realisiert. Vor 2.026 Zuschauern im Rosenheimer emilo-Stadion gerieten die Grün-Weißen allerdings früh in Rückstand und lagen zur ersten Pause bereits mit 1:3 im Hintertreffen. Doch wie schon im Heimspiel am ersten Spieltag gegen Memmingen konnten die Starbulls das Spiel dank einer sehr engagierten Leistung drehen und einen verdienten Sieg feiern. Matchwinner war diesmal Daniel Bucheli, der dreimal traf – einmal davon sogar in Unterzahl.
Starbulls-Coach Manuel Kofler musste verletzungsbedingt nicht nur auf Tobias Draxinger, sondern auch auf den kanadischen Stürmer Chase Witala (Fraktur an der Hand) verzichten. Für ihn spielte Dominik Daxlberger in der ersten Sturmreihe. Trotzdem konnten die Hausherren mit vier Sturmreihen agieren und setzten den Gast vom Bodensee auch vom ersten Bully weg unter Druck. Doch Gäste-Torwart Lucas Di Berardo zeigte sich gut aufgelegt und rettet gleich zweimal erfolgreich gegen Dusan Frosch und Vitezslav Bilek.
Rosenheims Schlussmann Lukas Steinhauer musste dagegen gleich beim ersten Schuss auf sein Tor hinter sich greifen. Das erste Überzahlspiel der Gäste war gerade einmal zehn Sekunden alt als Garret Milan aus dem linken Anspielkreis eher verlegen auf das Tor schoss und die Scheibe zum frühen 0:1 über die Linie flutschte (2.). Und es kam noch schlimmer für die Hausherren, die zwar das klar überlegene Team waren, aber sowohl im Torabschluss als auch im Defensivverhalten einfach nicht konsequent genug agierten. Julian Tischendorf und Garret Milan erkämpften bzw. behaupteten die Scheibe in der Rundung der Rosenheimer Zone und Gästekapitän Andreas Farny vollendete mit Anbruch der 8. Spielminute im Slot aus der Drehung flach zum 0:2.
Mit offensichtlicher Wut im Bauch erzwang Starbulls-Verteidiger Manuel Neumann keine 60 Sekunden später den Anschlusstreffer zum 1:2. Sein Schuss vom linken Endanspielpunkt fand, noch leicht abgefälscht, den Weg ins Lindauer Tor (9.).
Rosenheim blieb am Drücker. Das 2:2 schien nun nur noch eine Frage der Zeit. Als Torwart Di Berardo bei einem Schuss von Christoph Gottwald den Einschlag mit starker Reaktion noch verhinderte, staubte Michael Baindl auf das scheinbar leere Tor ab, doch irgendein Lindauer Körperteil stoppte die Scheibe gerade noch auf der Torlinie (10.). Allerdings hatten auch die Islanders weiterhin die ein oder andere Torchance – und in der 15. Spielminute durften sie erneut jubeln. Nach einem gewonnenen Anspiel in der Rosenheimer Zone schoss Adrian Kirsch fast von der Bande verdeckt in Richtung Tor, Kai Laux irritierte am Torraum stehend Lukas Steinhauer und die Hartgummischeibe schlug flach im linken Eck zum 1:3 ein. Mit diesem Spielstand ging es in die erste Pause, wobei die Starbulls in den finalen Minuten des ersten Spielabschnitts durchaus irritiert wirkten.
Mit Wiederbeginn bemühte sich die Grün-Weißen aber sofort um den schnellen Anschlusstreffer und wurden nach etwas mehr als vier Minuten auch belohnt. Nach einem abgeprallten Schuss von Tom Pauker staubte Daniel Bucheli frei vor dem Gästetorwart erfolgreich ab – 2:3 (25.). Dann ließen erst die Gäste, in der Folge aber auch die Hausherren Überzahlspiele, die in der Gesamtheit nicht überzeugten, aber dennoch den ein oder anderen gefährlichen Torabschluss zu Tage förderten, ungenutzt. Just, als die Partie dann aber schon zu verflachen schien, schlugen die Gastgeber wieder zu. Daxlberger schickte Frosch auf die Reise, der scheiterte frei auf den Gästetorwart zufahrend, legte die Scheibe in der Folge aber von hinter der Grundlinie zurück auf den nachfahrenden Bilek, der das Spielgerät überlegt und technisch perfekt ins rechte obere Eck setzte – 3:3 (35.).
Wenngleich die Starbulls jetzt wieder klar den Ton angaben, besaßen die Islanders die größte Chance zum Führungstreffer vor der zweiten Pause: Tischendorf kam im Slot nach einem Rückpass völlig frei zum Abschluss, doch Starbulls-Torwart Steinhauer rettet mit der Beinschiene (37.). Bedingungslos angepeitscht vom eigenen Anhang ließen die Grün-Weißen bis Spielende schließlich aber keinen Zweifel mehr an ihrer Favoritenrolle aufkommen. Zwar blieb in der Offensive einiges Stückwerk, doch dem Gegner gewährte man dank frühem Stören und starker Präsenz in der neutralen Zone so gut wie keine vielversprechenden Abschlüsse mehr. Lindau war nun zu regelwidrigen Einsätzen gezwungen und konnte die daraus resultierenden Überzahlspiele der Starbulls nicht mehr effektiv stören. Den sich so schon mehrfach andeutenden erstmaligen Rosenheimer Führungstreffer an diesem Abend erzielte schließlich Daniel Bucheli, der nach einem Pfostenschuss von Daxlberger aus der Halbdistanz direkt abzog und hoch ins kurze Eck zum 4:3 traf (51.). Jetzt konnte auch eine Unterzahlsituation der Kofler-Truppe nichts mehr anhaben – im Gegenteil. Daniel Bucheli schnappte sich in der eigenen Zone die Scheibe, nahm Tempo auf, war nicht mehr aufzuhalten und vollendete eiskalt unter die Latte zum 5:3-Endstand (55.) – zur Freude der Starbulls-Fans und Trainer Manuel Kofler, der aber vor allem die Chancenauswertung seiner Truppe kritisierte: „Wir sind vor dem Tor einfach zu verspielt und schießen zu wenig Tore. Und dann nützt uns auch unsere ganze Dominanz gegenüber dem Gegner nichts, der viel mehr aus seinen wenigen Chancen macht.“
Bereits am Freitag steht der 4. Spieltag in der Eishockey-Oberliga Süd auf dem Programm. Die Starbulls gastieren beim Liganeuling Höchstadter EC (Spielbeginn 20 Uhr). Am Sonntag empfangen die Grün-Weißen dann um 17 Uhr den ERC Sonthofen im emilo-Stadion. Karten für dieses Heimspiel sind jederzeit online und zum Selbstausdruck erhältlich im Ticketshop auf www.starbulls.de. Die Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Stadion ist für den Kartenvorverkauf am Donnerstag zwischen 17 und 19 Uhr und am Freitag zwischen 9 und 12 und zwischen 17 und 19 Uhr geöffnet. Die Tageskasse öffnet am Sonntag um 15 Uhr.